Comic Review: The Walking Dead Bd. 26 (Cross Cult)

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Comic Review: The Walking Dead Bd. 26 (Cross Cult)

Comic Review: The Walking Dead Bd. 26 (Cross Cult)

Vor einigen Wochen bescherte uns Cross Cult endlich mit einer neuen Ausgabe „The Walking Dead“. Robert Kirkmans Totentanz geht in die sage und schreibe 26. Runde, wobei mit „Call To Arms“ oder im Deutschen „An die Waffen“ die US Einzelausgaben #151 bis 156 vorliegen.
Recht nah am aktuellen Geschehen in den Staaten wohlgemerkt, denn dort sind wir in der letzten Woche erst bei Heft #160 angekommen.

(Copyright: Cross Cult)
Szene aus „The Walking Dead“ Bd. 26 (Copyright: Cross Cult)

Eugene versucht über ein altes, repariertes Funkgerät Kontakt zu anderen Überlebenden aufzunehmen. Die Hoffnung scheint nach all den Jahren scheinbar immer noch nicht erloschen.
Wie aus dem Nichts erhält er nach etlichen Versuchen Resonanz, wobei sich der unverhoffte Gesprächspartner wenig überraschend als eher skeptisch bzw. misstrauisch entpuppt, was den bisherigen Erfahrungswerten Eugenes sicher ebenfalls naheliegen sollte. So groß die Freude über die erfolgreiche Kontaktaufnahme sein mag, entschliesst sich Eugene dennoch diese vor der Gruppe geheim zu halten.
Derweil wächst Brandons Frust und Hass gegenüber Rick. Dessen Mord an Brandons Vater hat erwartungsgemäß zu tiefe Spuren hinterlassen, die den Jungen offenbar zum Äußersten treiben. Als Maggie und ihre Leute nach längeren Vorbereitungen zur Anhöhe aufbrechen, schleicht sich der Junge mit raus, doch zuvor musste er noch die größte aller Katastrophen von der Leine lassen: Negan.

Die in diesem Band enthaltenen 6 Ausgaben fungieren quasi als Prelude zum groß angelegten Krieg mit den Flüsterern. Kirkman streut immer mehr Zwietracht in der Gemeinschaft seiner Figuren, wobei er seinen konsequenten Protagonisten Rick Grimes in Situationen bringt, die „ihn zwingen“ seine Machtposition ein ums andere Mal auszunutzen bzw. zu missbrauchen. Somit schafft er eine recht geschickte Analogie zu mehr oder wenige aktuellen politischen Geschehnissen und lässt seine Figur die bittere Pille der Konsequenzen schmecken.
Dass Negan nun folglich wieder stärker ins Geschehen involviert wird, steht der Story deutlich besser zu Gesicht. Der kranke Soziopath ließ in den vorangegangenen Bänden ein tiefes Loch zurück, das nun merklich gestopft wird. Seine unberechenbaren Charakterzüge waren in den letzten Jahren nicht selten der Motor der Serie, wie der Cliffhanger zum Ende dieses Bandes ein weiteres Mal beweist.

Robert Kirkman liefert auch mit dem 26. Paperback, der wohl größten und vor allem besten Zombie-Soap-Opera aller Zeiten, wieder gewohnt gute Arbeit auf hohem Niveau. Vor allem der Kniff, dass sich immer noch auf die sozialen Interaktionen der Figuren konzentriert wird, und er dabei nicht zwingend handlungsspezifische Sensationen auszuarbeiten gedenkt, lässt die Dramatik der Verlorenheit der Figuren, in einer abgeschriebenen Welt immer deutlicher werden. Was soll da noch kommen, wo doch nichts mehr ist? Abgesehen vom Überleben von Charakteren in einer Welt, in welcher der unmenschlichste Faktor der Mensch selbst ist.

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4-Sterne

Titel: The Walking Dead Bd. 26 - An die Waffen
Verlag: Cross Cult
Format: Hardcover
Vö-Datum: 11.10.2016
Originalausgaben: US The Walking Dead #151-156
Seitenzahl: 144
Autor: Robert Kirkman
Zeichner: Charlie Adlard, Stefano Gaudiano & Cliff Rathburn
Preis: 18,00 €

(Picture Copyright: Cross Cult)

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