Comic Review: Mark Millars Empress (Panini Comics)

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Comic Review: Mark Millars Empress (Panini Comics)

Comic Review: Mark Millars Empress (Panini Comics)

Wenn Mark Millar eins kann, dann ist es meiner Geldbörse gehörig auf den Sack gehen. Ich höre schon immer das Raunen aus den beinahe leeren Fächern, sowie Panini Comics auch nur einen neuen Titel aus dem Millarworld-Franchise in die Checkliste aufnimmt. Mich soll’s nicht stören, meine Geldbörse und ich führen ohnehin eher eine Zweckbeziehung. Aber zum Thema.
Der schottische Verkaufsschlager Mark Millar hat es mittlerweile richtig schwer, mal einen Comic zu veröffentlichen, von dem nicht das nächste Überwerk, der nächste Referenz-Comic erwartet wird. Bei seinem neusten Space-Abenteuer „Empress“ war dies kaum anders. Nachdem der Mann zuletzt mit Arbeiten wie „Jupiter’s Legacy“, „Starlight“ oder auch „Chrononauts“ durchweg herausragende Unterhaltung ablieferte, muss der Mann sich solchen Erwartungshaltungen nun mal stellen. Und ja, auch wenn es schon ausgelutscht klingt, er wird diesen wie immer gerecht. Und wie.

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Zurück in die Zukunft... oder so ähnlich. Vor 65 Millionen Jahren, also knappt 60 Millionen Jahre bevor wir begannen diesen Planeten systematisch dem Erdboden gleichzumachen, wurde unsere Galaxis bereits von intelligentem Leben bewohnt, u.a. von einem hochtechnologisierten Vorläufer des Menschen. Herrscher über die unterschiedlichen Spezies auf den verschiedenen Welten ist der faschistische Morax, der mit eiserner und grausamer Hand über sein Imperium regiert. Seine Angetraute namens Emporia findet seine sadistischen Prinzipien jedoch alles andere als hinnehmbar und entschließt sich, samt ihrer drei Sprösslinge Reißaus zu nehmen und mit Hilfe des hochrangigen und der Königin stets loyalen Sicherheitsbeauftragten Captain Havelok irgendwo ein neues Leben anzufangen.
Dass ein skrupelloser Soziopath wie Morax dies nicht einfach auf sich sitzen lässt, müssen die Flüchtigen bereits nach kurzer Zeit am eigenen Leib erfahren, denn eine wilde Hetzjagd durch die Galaxis beginnt mit einem Paukenschlag.

Einen guten Millar-Comic erkenne ich meist daran, dass ich „mal eben reinschaue“ und mich dann zwei Stunden später dabei erwische, wie ich sitzend in meinem Lesesessel (ja, sowas habe ich) den Comic nach den letzten Seiten mit einem Grinsen im Gesicht zuschlage. „Empress“ liefert all dies von der ersten Seite an und entführt den Leser auf eine Reise, die sich irgendwo zwischen aktuellen Top-Comics wie Vaughans „Saga“, Remenders „Black Science“ oder auch Superhelden-Titeln wie den „Guardians of the Galaxy“ bewegt. Mit ungewohnt reduzierter Brutalität, aber spitzfindigem, lakonischen Witz und äußerst hohem Tempo erzählt Millar in fantastischen Bildern, inszeniert von Comic-Größe Stuart Immonen, einen Space-Road-Trip, der den Leser nie zur Ruhe kommen lässt. Innovative Überraschungen sucht man hier zwar vergebens, jedoch zeigt Millar in diesem Korsett, wie außergewöhnlich versiert er doch darin ist, aus allseits bekannten Schemata eine absolut unterhaltende Geschichte zu formen.

Empress“ entpuppt sich zwar nicht als Mark Millars innovativstes Projekt, jedoch als absolut lohnenswerte Comic-Unterhaltung, die einen durchweg an die Seiten fesselt. Aber das wird dem Autor kaum helfen, denn für solch gemeine Cliffhanger wie hier zum Abschluss des Bandes, wird der Mann ohnehin irgendwann in der Hölle landen. Pflichtkauf!

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4,5-Sterne

Titel: Empress
Verlag: Panini Comics
Format: Softcover
Vö-Datum: 27.06.2017
Originalausgaben: Empress #01-07
Seitenzahl: 200
Autor: Mark Millar
Zeichner: Stuart Immonen, Wade von Grawbadger
Preis: 19,99 €

(Picture Copyright: Panini Comics)

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