Comic Review: Dirk Gentlys Holistische Detektei Bd. 01 - Schrödingers Katzenkiller (Panini Comics)

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Comic Review: Dirk Gentlys Holistische Detektei Bd. 01 - Schrödingers Katzenkiller (Panini Comics)

Comic Review: Dirk Gentlys Holistische Detektei Bd. 01 - Schrödingers Katzenkiller (Panini Comics)

Auch, wenn ich ein großer Bewunderer der Arbeit Douglas Adams’ bin, habe ich jedoch nur einen Bruchteil seiner Werke tatsächlich gelesen. Die Reihe um den holistischen Detektiv Dirk Gently gehörte bisher leider nicht dazu. Als dann „Superman: American Alien“ Autor Max Landis im vergangenen Dezember mit einer TV-Serien-Adaption zur Figur auf Netflix startete, war ich gleichermaßen überrascht wie auch skeptisch. Doch nach einigen Anlaufschwierigkeiten hatte mich die groteske Welt um charismatischen Sonderling schnell gefangen genommen. Dass Panini Comics nun auch die in den Staaten bei IDW erschienenen Comics bringen würde, machte den ersten Band „Dirk Gentlys Holistische Detektei: Schrödingers Katzenkiller“ für mich zum Pflichttitel.

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Als Detektiv ermittelt Dirk Gently alles andere als mit gewöhnlichen Mitteln. Er ist vom holistischen Konzept überzeugt, dass alles auf der Welt und im Universum miteinander verflochten ist. Nichts geschieht durch Zufall, alles hat etwas miteinander zu tun. Ein neuer Fall führt ihn aus dem alteingesessenen England nach San Diego, wo er sich mit der Tatsache anfreunden muss, nicht nur einen Fall, sondern gleich drei untersuchen zu müssen. Aber... sind es wirklich drei Fälle? Zum einen treiben ein paar reinkarnierte, ägyptische Möchtergerngottheiten ihr Unwesen, die ihren Weg kreuzenden, unglücklichen Tölpeln mal eben die Lebensenergie entziehen. Außerdem verteilt ein geheimnisvoller Fremder goldene Telefone an Obdachlose... ach, und ein durchgedrehtes Ehepaar zieht umher und stellt kalifornische Serienkiller nach, und das natürlich so authentisch wie möglich. Wichtig ist jedoch, dass zwischen all diesen Kuriositäten noch Platz für eine Tasse Tee bleibt.

Der Sammelband beinhaltet die erste Comic-Story „The Interconnectedness of all Kings“, welche hier in „Schrödingers Katzenkiller“ umbenannt wurde. Das lasse ich mal unkommentiert. Wie bereits oben erwähnt, fehlt mir letztendlich die Möglichkeit zum Vergleich mit der Romanvorlage, doch erweist es sich beim Lesen schnell, dass dies nicht wirklich von Nöten ist. Autor Chris Ryall konstruiert eine irrwitzige Geschichte irgendwo zwischen einem humoristischen Sherock Holmes und Doctor Who (ja, ich weiß, dass Adams diverse Drehbücher für Doctor Who geschrieben hat), hält das Tempo meist straff oben und bringt den Leser nicht selten zum lauten Lachen. Ähnlich wie in der TV-Serie werden tonnenweise groteske Querverweise gezogen, die es dem Leser recht schwer machen, einen tatsächlichen Überblick über den Plot-Verlauf zu entwickeln, was die Story angenehm unberechenbar macht. Tony Akins und Ilias Kyriazis visualisieren das Ganze auch durchaus stilecht und werden dabei durch Inker John Livesay und Kolorist Leonard O’Grady unterstützt. Dass Dirk sich hier optisch noch etwas von seinem von Sam Barnett gespielten TV-Pendant unterscheidet, tut der Story gar nicht mal so ungut, schließlich kommt die Figur so noch etwas „britischer“ rüber. Apropos Sam Barnett, dieser schrieb auch gleich eine sehr lesenswerte Einleitung zum Comic, wobei im Anschluss sogar noch ein ebenfalls lesenswertes Interview mit Autor Chris Ryall zu finden ist.

Eine runde Sache und eine lockere Empfehlung für Freunde der TV-Serie... ob dies auch auf die Fans der Romanvorlage zutrifft, obliegt anderen zu beurteilen. Doch letztendlich feiert ein Franchise hier einen gelungenen Comic-Einstand und gegen gute Comics hat doch eigentlich niemand etwas, oder?

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