Comic Review: Der Tod von Hawkman (Panini Comics)

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Comic Review: Der Tod von Hawkman (Panini Comics)

Comic Review: Der Tod von Hawkman (Panini Comics)

Mit „Der Tod von Hawkman“ errecht uns Panini Comics Leser ein eher ungewöhnlicher Band. Von Hawkman hat man seit, nennen wir es einfach mal, den nicht wirklich gelungenen beiden Megabänden zum Start der „New 52“, nicht mehr viel gesehen. Zumindest in eigenen namensgebenden Titeln.
Ursprünglich war die sechsteilige Mini-Serie von Marc Andreyko jedoch unter einem anderen Titel angekündigt: „Hawkman and Adam Strange: Out of Time“. Warum man sich letztendlich für eine Umbenennung entschied... ehrlich gesagt, ich hab keine Ahnung. Nun erscheint der abgeschlossene Sammelband im Vorfeld des diesmonatigen Starts von „Batman: Metal“, wobei die Ausgabe mehr oder weniger als Prelude-Story fungieren soll.

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Mit Hawkman und Adam Strange hat man sich zwei nicht gerade sehr bekannte Protagonisten für eine Story ausgesucht und allen voran der Weltraumpolizist Adam Strange dürfte nur hartgesottenen DC-Fans ein Begriff sein, denn seit dem Neustart im Jahr 2012 (in den USA 2011) kam er lediglich in Jeff Lemires „Justice League United“ zum Tragen. Ganz dienlich, dass Autor Marc Andreyko und Zeichner Aaron Lopresti die Geschichte daher mit einem kurzen Crash-Kurs zum Background der Charaktere beginnen. Der Waffenstillstand zwischen Rann und Thanagar scheint ein Ende gefunden zu haben, denn der Krieg hat Rann erreicht und den Planeten in Schutt und Asche gelegt. Strange und sein Kollege Hawkman, beide jeweils Polizisten ihrer Heimatwelt - sofern man Rann als Heimatwelt Stranges bezeichnen will - erheben sich schwer angeschlagen aus den Trümmern.
Andreyko und Lopresti nutzen diese Ausgangssituation, um die Geschichte in Flashbacks zu erzählen und zu erläutern, wie es dazu gekommen war. Ein Angriff von Terroristen hat Rann getroffen, der offenkundig nach Thanagarern riecht und das Volk von Rann provozieren soll. Doch hatte der Planet der bärbeißigen, geflügelten Thagararern scheinbar nichts damit zu tun, denn ein neuer Krieg zwischen den beiden Völkern soll um jeden Preis ausgelöst werden und der einzige, der nicht an die Echtheit des Anschlags glauben mag und Zweifel bekundet, ist Adam Strange. Denn hinter der Scharade steckt ein alter, scheinbar vergessener Feind: Despero.

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Ja, die Reihe war gewiss in spezielles Erlebnis. Bereits zum Release in den USA wurde kaum ein gutes Haar an der Serie gelassen und Fans und Kritiker zerrissen die sechs Ausgaben regelrecht in der Luft, weshalb ich mich auch bereits auf ein amüsantes Trash-Fest einstellte. Doch scheinen mir manche dieser Reaktionen im Nachhinein etwas zu übertrieben. Andreyko und Lopresti liefern mit „Der Tod von Hawkman“ eine Buddie-Story über zwei von mir sehr geschätzte Charaktere, denen lange Zeit einfach keine guten Autoren vergönnt waren. In der Summe liefert der vorliegende Plot leider zu viel Inkonsistenz in Sachen Konzeption, denn schlagfertige, flappsige Sprüche und teilweise witzige Dialoge zweier unterschiedlicher Haudegen, inmitten eines Völkermordes, zünden halt nur, wenn man immer wieder gewillt ist, die Grundthematik auszublenden. Man versucht mit viel Drama eine spannende Geschichte zu erzählen, lockert sie jedoch an den eher falschen Stellen auf. Hinzu kommt, dass die Cover-Darstellungen der Handlung meist gerechter werden, als das eigentliche Interior-Arwork von Aaron Lopresti, das leider viel zu glatt wirkt und auch eine dementsprechende Koloration auffährt, welche den Dreck und das Grauen der Settings nahezu überhaupt nicht einzufangen weiß.
Im Nachhinein betrachtet, nimmt die Story wenig Verbindung zum restlichen DC-Universum auch und abgesehen vom NTH-Metall, gibt es wenig Kontext zur groß angekündigten Scott Snyder Story „Batman: Metal“. Als Vorgeschichte braucht „Der Tod von Hawkman“ demnach in keinster Weise betrachtet werden, doch hilft sie vielleicht mit einem Charakter warm zu werden, der für besagte Snyder-Story nicht unrelevant ist. Spaß hat mir der Band letztendlich dennoch gemacht, denn trotz aller Mittelmäßigkeit, kann das Wiedersehen sicher das ein oder andere Fanboy-Herz erwärmen.

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