Comic Review: SHAZAM! (Panini Comics)

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Comic Review: SHAZAM! (Panini Comics)

Jap, so manche Veröffentlichungen können und sollten wahrlich so oft wieder veröffentlicht werden, bis auch der letzte Leser der hintersten Ecke eine Ausgabe im Regal stehen hat. Nicht, dass ich damit andeuten wollen würde, dass Geoff Johns’ und Gary Franks „SHAZAM!“ Story bisereits mit unzähligen Neuauflagen überhäuft wurde, nein... ich will damit andeuten, sie sollte es!

Mit dem ersten Trailer zum anstehenden „Shazam“ Film bringt Panini Comics nun erstmals eine Neuauflage des 2014er „SHAZAM!“ Paperbacks, welches damals noch im Zuge von Paninis DC Premium Reihe veröffentlicht wurde.

Als Geoff Johns im Jahr 2011 (hier in Deutschland 2012) mit dem Neustart des DC Universums die „Justice League“ Reihe übernahm, wurden mit dem Beginn des zweiten Story-Arcs eine fortlaufende Backup-Story im Heft untergebracht, in der sich der Autor zusammen mit seinem allseits bekannten Kumpanen Gary Frank der Ursprungsgeschichte keines Geringeren als Billy Batsons widmete und diesem somit den Weg in die „New 52“ Kontinuität ebnete.

Panini Comics sparte die Story in ihrem damaligen „Justice League“ Heft vorerst aus und brachte diese nach Abschluss in den USA gleich in gesammelter Form. Die über 180 Seiten starke Geschichte wurde nun mit einem schicken, neuen (alten) Cover neu aufgelegt.

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© DC Comics

Das Waisenkind Billy Batson hat es nicht leicht... rumgereicht von Familie zu Familie, ist es seiner störrischen und rotznäsigen Art geschuldet, dass selbst die nette Dame der Kindervermittlung den Kanal voll von ihm hat und es kaum erwarten kann, Billy endlich loszuwerden. Als sich die Familie Vasquez dazu entschließt, Billy in ihr Heim aufzunehmen, scheint sein Leben jedoch eine enorme Wendung zu nehmen, von der Billy in dem Moment noch nichts ahnt.

Die Vasquez’ haben jedoch mit den Kids Freddy, Mary, Darla, Eugene und auch Pedro bereits fünf andere Kinder aufgenommen. Ein Umstand, mit dem sich der verhältnismäßig unsoziale Billy erst noch auseinandersetzen muss. Derweil sucht der scheinbar nicht ganz zurechnungsfähige Wissenschaftler Dr. Sivana einen Zugang zum Fels der Ewigkeit, in der Hoffnung dort die Quelle der Magie zu finden, die er so dringend benötigt. Sivana ahnt jedoch noch nicht, dass er mit seinen Maßnahmen eine ungeheure Gefahr für die Menschheit freisetzt, die einem ganz bestimmten Helden alles abverlangen wird, um sie aufzuhalten.

Einigen Verstrickungen geschuldet, landet Billy eines Nachts in einer U-Bahn und wird an einen mysteriösen Ort teleportiert, an dem bereits an alter, zerbrechlicher Zauberer auf ihn wartet... um Billys Leben für immer zu verändern. Mit der Macht des Shazam ausgestattet, ist es dem Jungen fortan möglich, sich mit dem Aussprechen des Namens in einen erwachsenen, mit übermenschlichen, magischen Kräften ausgestatteten Helden zu verwandeln, um Gutes zu tun und das Böse aufzuhalten.

Tja, und grenzenlose magische Kräfte in Kombination mit einem verzogenen präpubertären Jungen... was kann da schon schief gehen?

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© DC Comics

Nach der rechtlichen Auseinandersetzung mit dem Verlagskonkurrenten Marvel und der Mini-Serie „The Trials of Shazam!“ war diese Story die erste detailliertere Thematisierung des einst als „Captain Marvel“ betitelten Charakters.

Mit der von Geoff Johns angesetzten umfangreichen Namensänderung zu „Shazam!“ - Marvel hatte ja mittlerweile einen eigenen „Captain Marvel“ etabliert - gingen nicht alle Leser konform und auch die Neuinterpretation bzw. - erzählung der Entstehungsgeschichte Billy Batsons, samt neuem Kostümdesign aus der Feder von Gary Frank, stieß nicht nur auf das Wohlwollen der Leser.

Meiner Meinung nach völlig zu Unrecht. Im Kern trafen Johns und Frank damit nämlich genau das, was konzeptionell das Ziel des „New 52“ Relaunches war: alten Ballast abzuwerfen und etablierte Charaktere für Neuleser zugänglich zu machen.

Johns und Frank haben mit ihren gemeinsamen Arbeiten an Reihen wie „Action Comics“, „Superman: Secret Origin“ oder auch „Batman: Earth One“ bewiesen, dass sie als Team nahezu unschlagbar sind, „SHAZAM!“ bildet da keine Ausnahme.

Der Autor arbeitet sich gekonnt und im Detail am Heldenmythos der Figur ab und lässt immer wieder kleine Hinweise auf die komplexe Historie der Figur einfließen - wie bspw., dass Billy und die anderen Kids der Familie auf die Fawcett High School gehen - „Captain Marvel“ hatte 1939 seinen ersten Auftritt in den Seiten von Whiz Comics, einer Reihe des Verlages Fawcett Comics - oder aber auch die Implementierung von Charakteren wie Black AdamTawny und natürlich der Captain Marvel Family - hier nicht wörtlich so benannt.

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© DC Comics

Geoff Johns’ und Gary Franks „SHAZAM!“ liefert Superheldenkost in Reinkultur und wunderschönen Bildern. Die Story kommt mit allen obligatorischen Erzählkurven daher, schafft es jedoch mit gut geschriebenen Charakteren und Dialogen, genügend Witz und einem mehr als überzeugenden Antagonisten - Black Adam wirkte selten bedrohlicher! - vom ersten bis zum letzten Panel High-End-Blockbuster-Feeling zu verbreiten.

Der Comic sieht verdammt gut aus und wird auf üblichem Geoff Johns Niveau erzählt. Selbst Leser, die kein Interesse an der allseits komplexen DC-Kontinuität haben, können hier bedenkenlos zugreifen, denn „SHAZAM!“ liest sich abgeschlossen und ohne jegliches Vorwissen. Leser, die in diesem Monat nur einen einzigen Superheldencomic wählen müssten, haben ihn in „SHAZAM!“ gefunden. Pflichtkauf!

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Marc
Marc
11. August 2018 13:51

So eine geile Geschichte! Hab die damals schon abgefeiert! ?

mor
mor
11. August 2018 11:39

Shazam ist einer meiner Lieblings DC Figuren ‚warum ist mir der Band entgangen ?