Review: Daredevil Megaband #1 - Mark Waid und der Mann ohne Furcht

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(Copyright: Panini Comics)
Der Netflix Originalserie Marvel’s Daredevil ist es zu verdanken, dass wir auf dem deutschen Comicmarkt gerade einen kleinen Boom des blinden Teilzeit-Superhelden genießen dürfen. Die Serie schlug weltweit hohe Wellen (einen älteren Bericht von mir gibt’s gleich hier) und verschaffte dem Helden aus Marvel’s zweiter Reihe endlich etwas wohlverdiente Aufmerksamkeit. Der geneigte Marvel-Leser weiß natürlich um das Potential der Figur und vor allem auch um die Klassiker die im Zusammenhang mit Matt Murdock bereits erschienen sind (Bsp. klick), aber bei den ganz Großen durfte der Junge aus Hell’s Kitchen irgendwie nie nennenswert mitspielen.
Panini Comics veröffentlichte jüngst die neuste Daredevil Serie aus der Feder von Mark Waid und das noch in einem dicken Megaband, mit über 300 Seiten Inhalt. Grund genug um einen genaueren Blick zu riskieren.

(Copyright: Panini Comics)
Matt Murdock hat in der letzten Zeit einiges durchstehen müssen. Der Kult der Schlangen erpresste ihn damit, seine Geheimidentität auffliegen lassen zu wollen. Doch Matt machte daraus ein Politikum und gab diese einfach auf. Er zeigte sich der Öffentlichkeit und lies die Teufelsmaske fallen. Das kostete ihn nicht nur seine Anwaltslizenz, nein, es zwang ihn gar zum Umzug nach San Francisco. Außerdem musste er sich etwas irrwitzig kreatives einfallen lassen, wie sein Partner Foggy in Ruhe seine Krebserkrankung therapieren konnte, ohne dabei von hinterhältigen Superschurken genervt zu werden. Wer kennt das nicht?
In San Francisco angekommen sah die Welt gleich etwas rosiger aus. Mit seiner Lizenz durfte er hier noch seinem Job als Anwalt nachgehen und eröffnete somit gleich eine Gemeinschaftskanzlei mit Freundin/Nicht-Freundin/Oder-was-auch-immer Kirsten McDuffie.Und Foggy ist... nun ja. Wie alles im Leben von Matt Murdock... es ist kompliziert.
So viel zur Ausgangslage. In Frisco hat der Mann ohne Furcht auch gleich genug zu tun. So kreuzt der Thinker auf, der einen Adaptoiden auf die Stadt loslässt, hat mit einem Kind zu tun, in dem irgendwelche kranken Gemüter eine Bombe platzierten (sic!) und dann natürlich... Shroud. Der Pseudo-Superheld entführt spontan ein paar Mafiabosse und legt sich aufgrund seiner gnadenlos brutalen Art auch gleich mit dem Mann in Rot an, was letztendlich zu einem ganz anderen Counterpart führt.
So ziehen sich die Geschichten durch den ganzen Band und führen von einem Plot zum nächsten, was sich aufgrund des Jahrgangsformats auch überraschend erfrischend lesen lässt. Der von Mark Waid leicht angehauchte Retro-Ton in der Erzählstimme wird von Hauptzeichner Chris Samnee gelungen in der Optik eingefangen, wodurch die Geschichten nicht nur mit Spannung und Dramatik auffahren können, sondern auch mit gekonnt platziertem Witz begeistern. Nach 50 Jahren Daredevil und einigen wirklich großartigen Runs in den letzten Jahren, fällt es schwer bestimmte Plots zu nennen, die nicht zumindest gut waren. Nach Brian Michael Bendis (der hier auch als Gastautor auftaucht!) und Ed Brubaker mag es schwer fallen das Erbe einer so ambitionierten Arbeit antreten zu müssen. Mark Waid scheint sich dem jedoch furchtlos zu stellen... und das mit Erfolg.

Eine Leseprobe gibt es hier.

Bewertung:

Verlag: Panini Comics 
Format: Megaband
Vö-Datum: 26.05.2015
Originalausgaben: US Daredevil #0.1, 1, 1.5, 2-10
Seitenzahl: 308
Sprache: Deutsch
Autor: Mark Waid u.a.
Zeichner: Chris Samnee u.a.
Preis: 24,00 €

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