Comic Review: X-Men #01 von Chris Claremont und Jim Lee

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(Copyright: Panini Comics)
Was habe ich mich auf diese Ausgabe gefreut. Kein anderer Autor hat die Mutanten aus Westchester so geprägt wie Chris Claremont (Days of Future Past, Dark Phoenix Saga, usw), doch wie es mit dem Ende der Karriere an den X-Men aussah, blieb uns treuen oder besser gesagt untreuen Lesern bisher vorenthalten.
Als Panini Comics im Jahr 1999 den Beginn der Story - in den USA ursprünglich erschienen im Herbst 1991 - im Rahmen der Marvel Exklusiv Reihe veröffentlichte, schienen die Verkaufszahlen so mager zu sein, dass sich der Verlag kaum genötigt fühlte, einen Folgeband zu publizieren. Heute sehen die Tage etwas rosiger aus, so dass man einen neuen Versuch wagt.

(Copyright: Panini Comics)
Magneto lebt zurückgezogen auf seinem Asteroid M. Als Feind und später als Freund der X-Men hat der ewige Weggefährte von Charles Xavier genug auf der Erde durchgemacht und aktuell einen Status erreicht, in dem ihn die Weltöffentlichkeit in Ruhe lässt.
Derweil vereinen sich in Westechester die Mitglieder der originalen X-Men mit dem neuen Team und die Xaviers Schule für Hochbegabte scheint aus allen Nähten zu platzen. Eine Situation mit der X-Men Leser der neueren Zeit wohl umzugehen wissen. Als jedoch ein Mutant namens Fabian Cortez auf der Bildfläche auftaucht und ein heimtückisches Spiel mit dem Meister des Magnetismus zu spielen scheint, wird aus der idyllischen Ruhe plötzlich die Vorstufe einer globalen Auseinandersetzung.
In der zweiten Hälfte des Bandes übernimmt Jim Lee zusammen mit John Byrne das Ruder und zeigt uns wie Matsu’o Tsurayaba den mächten Omega Red zum Leben erweckt, um diesen auf Wolverine zu hetzen.
(Copyright: Panini Comics)
Der Anfang der 1990er Jahre aufstrebende Zeichenstar Jim Lee mischte sich hier dreist aber gekonnt in die Belange der Muties ein und verdrängte letztendlich Altmeister Claremont von der Bildfläche. Dass auch Lee einige Ausgaben später Marvel Comics verließ, um den Comic-Markt auf eigene Faust zu revolutionieren, ist wohl bekannt. Doch sollten Claremont und Lee mit dem Neustart der X-Men Reihe einen absoluten Kassenboom auslösen und Rekordzahlen bei den Verkäufen erreichen.
Claremont lieferte hier letztendlich eine fantastische Magneto Story, die Max Eisenhardt im Zwiespalt zwischen dem Streben nach Weltherrschaft und einer Koexistenz mit den Menschen darstellt. Durch die poppigen Illustrationen Jim Lees schufen die Beiden die Grundlage dessen, was vielen jungen Lesern später in Form der animierten TV Serien zu den X-Men über die Bildschirme der heimischen Kinderzimmer flimmerte.
Ein Comic aus der Zeit als auch ich begann mich für Superhelden zu begeistern, weshalb das holprige Lettering, die leicht sperrigen Dialoge, die bis in die letzten Ecken vollgequetschen Panels - die Jim Lee noch in einer jungen Phase seiner Schaffenskraft zeigen - und die einmalige X-Men Atmopshäre des wohl besten Mutie-Autors aller Zeiten, für mich diesen Band wie ein Nachhausekommen zelebrieren ließen. Ein Leckerbissen für Nostalgiker und die Chance für junge Leser auf ein wenig Geschichtsunterricht.

 

Eine Leseprobe gibt es hier.



Titel: X-Men #01 - von Chris Claremont & Jim Lee
Verlag: Panini Comics 
Format: Softcover / lim. Hardcover
Vö-Datum: 12.04.2016
Originalausgaben: US X-Men #01-07
Seitenzahl: 188
Sprache: Deutsch
Autor: Chris Claremont, Jim Lee, John Byrne
Zeichner: Jim Lee

Preis: 16,99 €
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