Comic Review: Deep State Bd. 01 (Popcom)

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Comic Review: Deep State Bd. 01 (Popcom)

Comic Review: Deep State Bd. 01 (Popcom)

Der Comic-Autor Justin Jordan ist in Deutschland kein unbekannter Schreiberling mehr. So dürften ihn DC Comics Leser bereits von seinen „New 52“ Arbeiten an „Green Lantern: New Guardians“ oder auch „Superboy“ kennen.
Für den US Verlag Boom! Studios bringt er jedoch seine Creator-Owned-Serie „Deep State“ raus, welche im Deutschen seit diesem Jahr auch bei Popcom erscheint. Mittlerweile bei zwei Bänden angekommen, habe ich mir die erste Ausgabe einmal näher angesehen.

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(Copyright: Boom! Studios)

Die Weltgeschichte, wie wir sie kennen, besteht aus Lug und Trug. So suggeriert es zumindest Agent John Harrow, der für eine mysteriöse Organisation arbeitet, von der die US-Bevölkerung im Idealfall nie erfahren wird.
Im Geheimen lenken sie die Geschicke der Welt und bewahren die Zivilgesellschaft vor dem gefährlichen Wissen, das unser Zusammenleben binnen Sekunden auf den Kopf stellen könnte.
Als ein russisches Raumschiff aus dem Orbit stürzt und sich auf das Gebiet der USA zu bewegt, wirkt es wie ein eher unüblicher Fall für Agent Harrow und seine neue Partnerin Ms. Branch, die nun, wie von einem Vorschlaghammer, mit der Wahrheit bombardiert wird. Doch das Schiff hat nicht nur die erwarteten Kosmonauten an Bord, sondern ein mehr als finsteres, außerirdisches Wesen, das umgehend Agent Harrows versierte Fähigkeiten auf den Plan ruft.

Der überraschend explizite Genre-Mix, irgendwo zwischen verschwörungstheoretischer Science-Fiction à la „X-Files“, etwas  „Men in Black“ und Body-Horror Streifen wie „Body Snatchers“ erweist sich als eher generisch in Bezug auf die Entwicklung der Story. So beginnt Autor Jordan mit einer komplex-anmutenden Regierungserzählung, über eine geheime und vor allem gefährliche Wahrheit der Weltgeschichte, die er jedoch in der zweiten Hälfte des Bandes gänzlich zum Dienste einer obskuren Horror-Story fallen lässt.
Dabei bleiben die Charaktere in ihrem Background so mysteriös wie der Hintergrund der Geschichte selbst, weshalb sich der Leser vornehmlich mit dem Offensichtlichen auseinandersetzen muss, was dem ersten Band zumindest spannungstechnisch recht gut gelingt.

Ariela Kristantinas dreckig-kantige Zeichnungen stehen der Story dabei durchaus gut zu Gesicht und verschaffen dem Horror-Plot in der zweiten Hälfte der Geschichte auch die nötige Atmosphäre, auch wenn ihr aufdringlich-frontaler Stil es manchmal schwer macht, die Übersicht zu behalten. Dennoch verbreitet die Optik ein massiv unbehagliches Gefühl von grotesker Ästhetik, die wie für die bizarren Gewaltdarstellungen gemacht scheint.

Justin Jordans und Ariela Kristantinas Auftakt ihrer Sci-Fi-Horror-Serie gelingt mehr als gut und weiß den Leser bereits nach den einleitenden Seiten direkt abzuholen. Das Potential für eine komplexere Ongoing-Serie wurde gelegt, und nun liegt es an den Machern dieses auch zu nutzen. Für Freunde düsterer Fantastiken ist  „Deep State“ demnach durchaus zu empfehlen.

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3,5-Sterne

Titel: Deep State Bd. 01
Verlag: Popcom
Format: Hardcover
Vö-Datum: 14.04.2016
Originalausgaben: US Deep State #01-05
Seitenzahl: 112
Autor: Justin Jordan
Zeichner: Ariela Kristantina
Preis: 14,00 €

(Picture Copyright: Popcom)

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