Comic Review: Caliban - Odyssee ins Grauen (Panini Comics)

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Comic Review: Caliban - Odyssee ins Grauen (Panini Comics)

Comic Review: Caliban - Odyssee ins Grauen (Panini Comics)

Der Ennisher is back... na ja, zumindest mit einer schon knapp 3 Jahre alten Story, die nun Dank Panini Comics auch endlich uns Deutschlesern präsentiert wird. Als großer Sci-Fi-Fan fühlte sich „Preacher“ Schöpfer Garth Ennis im Jahr 2012 reichlich enttäuscht von Ridley Scotts Heimkehr zum Alien-Franchise, in Form von „Prometheus“ bzw. hatte der liebe Garth dessen Umsetzung deutlich anders erwartet, als letztendlich geschehen. Da sich Ennis zu der Zeit selbst mit dem Thema Sci-Fi-Horror beschäftigte, wollt er seine Gedanken offenbar auch zu Papier bringen, weshalb er zusammen mit Facundo Percio die siebenteilige Story „Caliban“ für Avatar Press umsetzte. Die vollständige Mini-Serie liegt nun in einem knapp 180 Seiten starken Band vor.

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Das Minenschiff Caliban reist mit Hilfe von Wurmlöchern durch den Hyperraum, wobei es gewaltige Distanzen in kürzester Zeit zurücklegen kann. Bei einer Routine-Mission muss sich die bunt zusammengewürfelte Crew jedoch schnell eingestehen, dass diese Reise nicht wie gewohnt im Dunst des regulären Betriebes untergehen wird. Mitten im Hyperraum kollidieren sie mit einem unbekannten Schiff, welches auf seltsame Weise mit der Caliban zu verschmelzen scheint, ohne den zu erwartenden Kollisionsschaden zu erleiden.
Die einstigen Korridore des Schiffs gehen nun nahtlos in das unbekannte Objekt über, wobei der Crew nicht klar ist, ob das seltsame aber riesige Schiff noch eine überlebende Besatzung hat und wenn ja, ob diese feindselig gesinnt ist oder eben nicht. Als eines der durch das Unglück von der restlichen Crew abgeschnittenen Besatzungsmitglieder der Caliban durchzudrehen scheint und sich durch die bisher überlebenden Kollegen mordet, beginnt ein alptraumartiger Überlebenskampf.

Dass Garth Ennis an sich immer einen Blindkauf wert ist, belegt der charismatische Ire auch mit diesem für seine Verhältnisse schon fast maintsreamig-anmutenden Horror-Titel beinahe leichtfertig. Dafür nutzt er weitestgehend unoriginelle Genre-Elemente, die das Rad beileibe nicht neu erfinden, jedoch als Mittel zum Zweck gekonnt eingesetzt werden. Ganz im Stile von eben Horror-Klassikern wie Ridley Scotts „Alien“ oder auch Videospieltiteln à la „Dead Space“ arbeitet er mit der beklemmenden Atmosphäre des ersten Kontakts mit unbekannten aber auch tödlichen Lebensformen in den Weiten des Alls und erzeugt dadurch einen regelrechten Sog-Effekt für Fans adäquaten Survival-Horrors.
Dabei gelingt es ihm die wichtigsten Charaktere weitestgehend gut auszuleuchten und auch mit recht versierten Dialogen zu versehen, die nicht selten den für Ennis üblichen Verbalausfall liefern. Natürlich wird es an der ein oder anderen Stelle auch mal blutig, ohne dabei jedoch ein Level des Brachial-Gores im Stile von „Crossed“ zu erreichen. Der Antagonist funktioniert und arbeitet sich systematisch durch die Crew, wobei eine durchaus glaubwürdige Bedrohung aufkommt, die den Leser schnell an die Seiten fesselt, sich zum Ende jedoch etwas schnell abfrühstückt.

In der Summe gelingt Garth Ennis ein klassischer Space-Horror-Comic, der mit allen Facetten Freunde vergleichbarer Titel glücklich stimmen dürfte. Eine thematische Tiefe wie bspw. „Rover Red Charlie“ erzeugt er mit „Caliban“ jedoch nicht, wobei dies auch nicht das Ziel gewesen sein dürfte.

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Peter J.
Peter J.
25. August 2017 11:12

Fand ich auch super und sogar ziemlich düster was die Spannung betrifft. Trotzdem ist mir sein Punisher lieber 🙂

Mike
Mike
26. August 2017 9:09
Antwort auf Kommentar von  Peter J.

Hab ich mehrfach gelesen, dass das gut sein soll. Welche AUsgaben müsste ich mir kaufen wenn ich den Punisher von Garth Ennis lesen möchte? 🙂