Comic Review: Captain America Bd. 03 - Hydra über alles (Panini Comics)

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Comic Review: Captain America Bd. 03 - Hydra über alles (Panini Comics)

Comic Review: Captain America Bd. 03 - Hydra über alles (Panini Comics)

Weiter geht’s mit Nick Spencers doch recht umstrittenen Arbeit an „Captain America“. Aus dem einstigen Symbol der Freiheit einen insgeheimen Hydra-Agenten zu machen, hat vielen Lesern gewaltig die Suppe versalzen und auch im Kontext des Erbes der beiden Figurenschöpfer mag die aktuelle Auslegung zumindest Diskussionen anregen.
Doch auch unter Berücksichtigung dessen lasen sich die ersten beiden Bände bisher ausgesprochen vielversprechend, denn man mag Spencer vieles vorwerfen können, ein fähiger Comic-Autor bleibt er dennoch. Mit „Hydra über alles“ legt Panini Comics den dritten Sammelband und somit die Ausgaben „Captain America: Steve Rogers“ #07 bis 11 vor.

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Die Straße zum bald anstehenden Event „Secret Empire“ wird weiter gepflastert. Der Red Skull breitet sich mit militärischer Kraft in Europa aus und indoktriniert lokale, vornehmlich osteuropäische Regierungen. Cap schmiedet derweil weiter geheime Pläne und ist bemüht seine Doppel-Doppel-Agentenrolle weiterhin auszufüllen. Zum einen schafft er es S.H.I.E.L.D. zu täuschen und sorgt sogar für die Amtsenthebung Maria Hills, zum anderen konspiriert er gegen seinen eigenen Anführer Red Skull. Vor dem Tribunal des Weltsicherheitsrates musste die umstrittene S.H.I.E.L.D. Chefin Hill nach dem Pleasant Hill Debakel derweil Federn lassen und durfte ihren Platz räumen, da steht bereits die Verabschiedung des S.H.I.E.L.D.-Gesetzes zur Ausweitung der Kontrolle und Massenüberwachung in den Startlöchern. Cap versucht sich unterdessen Unterstützung von seinem neuen, alten besten Freund zu sichern: Baron Zemo.

Nick Spencer wandert mit seiner Arbeit an „Captain America“ auf diskutablen Pfaden, doch dies mehr als gekonnt. Seine politischen Ränkespiele sind spannend und abwechslungsreich geschrieben und arbeiten spürbar auf etwas Großes hin, was den hiermit immer weiter aufbauenden Erwartungshaltungen hoffentlich auch gerecht wird. Dabei teilt er spürbar zynische Spitzen zu realpolitischen Themen aus und hält die Handlung damit ziemlich nah am Zeitgeschehen, was im Korsett der Rahmenhandlung keine Selbstverständlichkeit ist. In der Summe fühlt sich dies alles wie eine gekonnte Elseworld-Story an, die jedoch einen heftigen Einschlag ins gängige Marvel-Universum vornehmen dürfte. Das Artwork von Jesus Saiz und Javier Pina glänzt wie bereits im Vorgängerband, liefert jedoch aufgrund der thematisch weitestgehend actionlosen Story wenig Bombast. Doch das war hier auch nicht nötig.
Nick Spencers Arbeit an „Captain America“ begann stark und bleibt stark, trotz aller medialer Verrisse. Über Geschmack und ethische Prinzipien lässt sich definitiv streiten, darüber, dass der Mann schreiben kann, jedoch nicht. Empfehlenswert!

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