Comic Review: Robert Kirkmans Battle Pope (Cross Cult)

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Comic Review: Robert Kirkmans Battle Pope (Cross Cult)

Comic Review: Robert Kirkmans Battle Pope (Cross Cult)

Comic-Schwergewicht Robert Kirkman hat in den vergangenen 10 Jahren mit Comic-Reihen wie „The Walking Dead“, „Invincible“ oder auch „Outcast“ einiges an Spuren hinterlassen und sich zu einem Zugpferd des Image Comics Verlages gemausert. Doch auch Kreative wie Kirkman haben eine Vergangenheit, wie auch „The Walking Dead“ Co-Schöpfer Tony Moore. Denn die beiden arbeiteten bereits gut drei Jahre vor der ersten Ausgabe der Untoten zusammen und publizierten über den von Kirkman selbst gegründeten Funk-O-Tron Verlag die Religionssatire „Battle Pope“. Cross Cult brachte die in vier Volumes abgeschlossene Reihe nun komplett in einem opulenten Hardcover Band.

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Oswald Leopold II. ist gewiss kein gewöhnlicher Pabst. Seine Lebensprämisse entspricht nicht etwa einem tiefen Glauben an den Allmächtigen, sondern konzentriert sich eher auf die durchweg irdischen Laster Alkohol, Sex und Gewalt. Das hat nicht nur zur Folge, dass das Pabstamt etwas an Ansehen einbüßt, nein, er wird auch direkt von Gott selbst verbannt. Doch er soll eine Chance erhalten, seine Seele zu retten, und wird dafür prompt mit Superkräften ausgestattet, um an der Seite von Jesus den heiligen Michael aus den furchterregenden Klauen Luzifers zu retten. Eine actionreiche Odyssee beginnt, die Oswald zu einem regelrechten Antihelden avancieren lässt, der immer einen flapsigen Spruch auf den Lippen trägt.

Kirkmans Frühwerk ist gewiss nichts für Durchschnittsleser oder Leuten mit wenig Sinn für schwarzen Humor, denn mit reichlich blasphemischen Witz zieht er den Katholizismus gewaltig durch den Kakao. Mein Problem damit ist lediglich, dass mir besagter blasphemischer Witz etwas zu abgedroschen, etwas zu beliebig umgesetzt wirkt und die banal erzählten Storys zu schnell im Schatten religionskritischer Satirewerke wie bspw. eines Garth Ennis verschwinden. Im Vergleich zu „Preacher“ oder auch „Die Chroniken von Wormwood“ wirkt der „Battle Pope“ ein wenig handzahm und lauwarm aufgegossen. Das macht die Sache nicht zwingend zu einem schlechten Comic, jedoch auch schwerlich zu einem prägnant guten. Vielmehr plätschern die 14 hier enthaltenen US-Ausgaben so vor sich hin und liefern schnelllebige Unterhaltung, die man an vielen anderen Stellen irgendwie schon mal kreativer gesehen hat.
Auf der anderen Seite glänzt die Optik. So mag Tony Moores Artwork zwar ein Kind seiner Zeit sein, doch wissen die cartoonesken Zeichnungen einiges an Schwächen auszubügeln. Lobenswert ist wie immer auch die Aufmachung des Bandes, denn ähnlich wie die aktuellen Nachdrucke in den Hellboy-Kompendien ist die knapp 430 Seiten starke Ausgabe wunderbar verarbeitet und bietet aufgrund des umfangreichen Inhalts in der Summe ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Der „Battle Pope“ wird gewiss nicht jeden Leser hinter dem Ofen vorziehen und ist in erster Linie für Kirkman-Komplettisten interessant oder Leute, die mir mangelnden Humor attestieren. Ich für meinen Teil betrachte die Reihe als das, was sie für mich letztendlich ist: das Frühwerk eines Autors, der mit anderen Titeln einmal große Erfolge feiern sollte.

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