Comic Review: Paper Girls Bd. 03 (Cross Cult)

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Comic Review: Paper Girls Bd. 03 (Cross Cult)

Comic Review: Paper Girls Bd. 03 (Cross Cult)

Gut fünf Monate nach der ereignisreichen zweiten Ausgabe zur neusten Brian K. Vaughan Serie „Paper Girls“ liefert der Ludwisburger Cross Cult Verlag das sehnsüchtig erwartete nächste Kapitel aus den Abenteuern unserer heldenhaften 80er-Girlies. Der neuste Streich enthält abermals fünf obligatorische US-Hefte und vereint die Nummern 11 bis 15 der in den USA über Image Comics publizierten Originalserie zwischen den obligatorischen Hardcover-Buchdeckeln.
Ich war sehr gespannt, ob Vaughan nach dem großartigen zweiten Band das Niveau halten können würde, zumal mich zuletzt auch die aktuelle Ausgabe zu Vaughans Hauptserie „Saga“ vollends überzeugte. Hach, wir Leser werden schon verwöhnt, nicht wahr?

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Nachdem Mac, Tiffany und Erin am Ende der letzten Ausgabe durch das geheimnisvolle Portal gesprungen sind, scheint die Wahrscheinlichkeit, in näherer Zukunft einen Weg nach Hause zu finden, schier unerreichbar. Angekommen in einer prähistorisch anmutenden Welt, müssen die mutigen Damen feststellen, dass sie tausende Jahre in die Vergangenheit gesprungen zu sein scheinen, was berechtigterweise eine gewisse Panik auslösen dürfte. Doch dafür bleibt überhaupt keine Zeit, denn die Mädchen versuchen sich zurechtzufinden und stoßen auf eine Ureinwohnerin, die mit Baby unterwegs ist und echt keinen Spaß versteht.
Zeitgleich landet die Wissenschaftlerin Dr. Quanta Braunstein, aus dem Jahr 2055, in unmittelbarer Nähe, die jedoch prompt drei gewalttätigen Höhlenmenschen in die Arme läuft. Die Mädchen stoßen derweil endlich auf KJ, doch ihr Weg heim führt an ein paar unliebsamen Situationen vorbei.

So dynamisch die Geschichte auch weiter gesponnen wird, konnte Autor Brian K. Vaughan einiges an Tempo aus der Handlung nehmen und sich trotz anhäufender What-The-Fuck-Momente einer breiteren Charakterentwicklung widmen. Teenager-Mädchen aus den 1980ern, die in einer prähistorischen Vorzeit, voller tödlicher Gefahren und wilder Ureinwohner, mit ihrer ersten Periode konfrontiert werden, muss man erzählerisch erstmal so überzeugend auf den Punkt bringen, wie Mr. Vaughan das hier so eindrucksvoll demonstriert hat. Bei all den skurrilen Ideen und Plotwendungen schaffen es Vaughan und Zeichner Cliff Chiang die Figuren dennoch kontinuierlich weiterzuentwickeln und deren Beziehungen zueinander mit neuen Ecken und Kanten zu versehen, was einen angenehmen Soap-Effekt mit sich bringt, der die abgedrehte Handlung wie ein roter Faden durch die Seiten zieht.

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Cliff Chiangs Artwork punktet abermals, wobei Matt Wilsons herausragende Koloration einen erheblichen Anteil an dessen einnehmenden Wirkung hat. Die beinahe schon popartigen Farben verleihen den Bildern eine dermaßen intensive Wucht, dass die Splash-Pages den Leser förmlich anspringen. Einfach toll anzusehen.
Mit treffsicherem Witz, tollen Sci-Fi-Elementen, starken Charakteren und einer komplexen Handlung, die für jede beantwortete Frage zwei neue Fragen aufwirft, schreiben Vaughan und Chiang ein gelungenes Teenie-Abenteuer, in dem einfach jedes Panel funktioniert. Einen faden Beigeschmack bietet lediglich die Wartezeit bis zur nächsten Ausgabe... eben ein Comic mit maximaler Sogwirkung.

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