Comic Review: Defenders Bd. 01 - Ohne Skrupel (Panini Comics)

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Comic Review: Defenders Bd. 01 - Ohne Skrupel (Panini Comics)

Comic Review: Defenders Bd. 01 - Ohne Skrupel (Panini Comics)

Mit Netflix-Marvel-Serien, die irgendwie mit zum großen Cinematic Universe gehören sollen, was man aber nur an kleinen Erwähnungen hier und da bemerkt - hat sich der US-Streamingdienst ein mittlerweile sehr sicheres Standbein aufgebaut. Die Quoten der Serien, vor allem in den ersten Wochen nach dem Start, sind meist überragend gut. Einer der letzten Outputs des Serienuniversums war die lange erwartete Team-Serie „Defenders“.
Nun, man mag sich an dieser Stelle fragen, warum ich eine Rezension zu einem „Defenders“ Comic mit einem Absatz zur Serienadaption beginne. Das liegt erstens daran, dass wir Deutschleser bisher in den Marvel Comics nur bedingt Kontakt zur ambitionierten Street-Version der Kollegen mit dem großen A hatten und zweitens, dass die aktuelle Comic-Reihe vom zu der Zeit noch bei Marvel tätigen Autor Brian Michael Bendis sich exakt auf eben jene TV-Version der bekannten Charaktere konzentrierte. Mit „Ohne Skrupel“ legt Panini Comics nun die ersten 5 Kapitel der 2017er US-Reihe „The Defenders“ hin und meine Güte, nach diesem Band hoffe ich, dass der zweite nicht allzu lange auf sich warten lässt.

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Die Geschichte beginnt im Büro von Jessica Jones. Ein unscheinbar wirkender Mann, der Jessica offenbar als Detektivin anheuern will, erzählt wie sein Klub verwüstet wurde... und zwar von keinen Geringeren als Luke Cage, Daredevil und natürlich Iron Fist. Er ist dort um eine Nachricht zu überbringen, die scheinbar mit einem Schuss aus einer heftigen Laserkanone direkt in Jessicas Bauch zugestellt werden soll. Doch auch vor den anderen Team-Mitgliedern der Defenders macht der Kerl keinen Halt und versorgt diese mit Anschlägen in Form von Raketen oder auch diversen Sprengsätzen. Vorstellen tut sich der brutale Typ als Diamondback, wobei er immer eine Hand voll Diamanten an den Orten zurücklässt, wo er zuschlägt. Für Luke Cage ist dieser Name natürlich nicht unbekannt, verbrachte er doch einen nicht unerheblichen Teil seiner Jugend mit dem für ihn eher als Willis Stryker bekannt Mann.
Stryker ist mittlerweile erfolgreich ins Drogengeschäft eingestiegen und erhofft sich einen deutlich sichereren Stand in der Szene, wenn er einige renommierte Helden aus dem Verkehr zieht, doch hat er es dabei auch auf Konkurrenten wie bspw. Black Cat abgesehen.

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So unscheinbar die Story hier auch klingen mag, ist es vor allem Brian Michael Bendis’ großartigen Schreibweise und Dialogen zu verdanken, dass sich das erste Kapitel der neuen „The Defenders“ Reihe als spannende Team-Serie, mit einer tollen Dynamik unter den Charakteren entpuppt. Mit gezieltem Witz, Dramatik und dem ein oder anderen Augenzwinkern erzählt Bendis die Geschichte in hohem Tempo und viel Gefühl für die Figuren. Unter Anbetracht dessen, dass viele Leser und Fans Bendis vorwerfen kein Händchen für Team-Serien zu haben und lediglich bei Solo-Charakteren punkten zu können, kann er mit dieser Geschichte den ein oder anderen Kritiker sicherlich eines Besseren belehren.
David Marquez’ Zeichnungen passen sich den Settings und Situationen wunderbar an und selten haben Faustschläge vom bloßen Hingucken so weh getan. Ich würde mich an dieser Stelle jedoch Hüten die Reihe als willkommene Ergänzung für Zuschauer der TV-Serie zu empfehlen, da Bendis seine rudimentäre Geschichte weitaus gekonnter und spannender zu erzählen vermag, als es jede einzelne Episode der TV-Umsetzung hinbekommen hat. Sagen wir es also so rum: wen die Serie nicht voll und ganz überzeugen konnte, sollte definitiv einen Blick in diesen Comic werfen - hier zeigt sich das wahre Potential des Teams.

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