Comic Review: Batman #13 bis 16 - Der Joker/Riddler Krieg (Panini Comics)

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Comic Review: Batman #13 bis 16 - Der Joker/Riddler Krieg (Panini Comics)

Comic Review: Batman #13 bis 16 - Der Joker/Riddler Krieg (Panini Comics)

Soooo... damit wären wir nach vier Monaten endlich durch mit der viel besprochenen Story „The War of Jokes and Riddles“, und ich konnte diese somit auch endlich am Stück lesen. Zwar begann ich bereits mit der ersten Ausgabe zur Geschichte vor gut drei Monaten, doch legte ich die Ausgabe nach der Hälfte bereits weg, da ich dieses Gefühl verspürte, dass es dem Gesamtbild deutlich dienlicher wäre, würde ich die nächsten drei Ausgaben abwarten und den vollständigen Storybogen auf einmal lesen. Gedacht, getan.
Nach „I Am Gotham“, „I Am Suicide“ und „I Am Bane“ war der Krieg zwischen dem Joker und Eddy Nygma der vierte Story-Arc in Tom Kings bisherigem Schaffen am Dunklen Ritter seit dem Beginn der „Rebirth“ Ära. Da die Reihe in den Staaten bisher zweimal im Monat erschien, kommen wir auch mit dem Abschluss von „The War of Jokes and Riddles“ auf bereits ganze 32 US-Ausgaben. Abgehandelt wird die Story vollständig in den Heften #13 bis 16 unserer monatlichen „Batman“ Heftreihe von Panini Comics.

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Autor Tom King setzt den großen Retcon-Korrekturstift an und stellt die Agenda auf, eine Story aus den Anfangstagen des Dunklen Ritters zu erzählen. Um genau zu sein orientiert er sich an den Nachwehen von Scott Snyders New 52 Story „Zero Year“, wodurch die hier erzählte Geschichte so im ersten oder zweiten Jahr von Batmans Karriere als Verbrechensbekämpfer handeln dürfte. Erzählt wird als Flashback - wir erinnern uns, Tom King ist gegenwärtig vornehmlich daran gelegen die romantische Beziehung zwischen Batman und Catwoman auszubauen. Dementsprechend wird auch das jetzige Handlungskorsett aufgezogen, in welchem Bruce in einer scheinbar schlaflosen Nacht Selina vom einstiegen Krieg zwischen dem Joker und dem Riddler erzählt.
Edward Nygma sitzt nach seinem Treiben im Jahr Null noch immer im Gefängnis, wird jedoch seitens des GCPD öfter mal als, sagen wir einfach mal „Berater“ in schwierigen Fällen herangezogen. Er soll ja recht geschickt darin sein etwaige Rätsel zu lösen. Nygma ist jedoch vor allem bekannt dafür, immer einen Plan zu haben und das erste Puzzleteil seines nächsten Plans sieht einen Ausbruch vor.
Währenddessen mordet sich der Joker auf recht ungewöhnliche Weise durch Gotham, denn aus irgendeinem Grund scheint er in ein depressives Loch gefallen zu sein: er hat verlernt zu lachen. Als der Riddler den Clownkönig des Verbrechens aufsucht, um ihm anzubieten zusammen ihre gemeinsame Nemesis Batman aus dem Weg zu räumen, schlägt der Joker das Angebot mit einem Pistolenschuss in die Magengrube des Riddlers aus. Eine nie zuvor dagewesene Rivalität zwischen zwei Schurken der Gothamer Unterwelt bricht aus und im Zentrum des Geschehens steht der Dunkle Ritter.

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In der Summe gibt es an dieser Story so viele Punkte, die nicht passen, dass man regelrecht verführt werden könnte, sie abzuwatschen. Ob es nun ein Bruce Wayne ist, der den Joker und den Riddler in sein Haus zum Essen einlädt, um zu verhandeln wie der Krieg zwischen den beiden Parteien beendet werden könne. Oder wie Batman mit dem Riddler gemäß dessen moralisch mehr als diskutablen Mothoden zusammen arbeitet und eine Chance nach der anderen ungenutzt lässt, den Riddler und auch den Joker einfach niederzustrecken und einzusacken, bis hin zum versuchten Mord an Eddy Nygma, yep, er hat’s versucht. Jegliches Plot Hole dem King auf seiner schreibenden Reise begegnet ist, scheint der Mann auch mitgenommen zu haben, doch liegt auf der anderen Seite so viel Gutes in der Story, dass sie mich am Ende mit so viel Zufriedenheit zurück lies, dass ich nicht umhin komme, eine eindeutige Empfehlung auszusprechen.
Konzeptionell lässt King zwei absolut überlebensgroße Charaktere aufeinander los, die ihm spürbar genügend Basis boten, eine letztendlich spannende Story zu erzählen, eingebettet in starke Charakterisierungen (mit den oben erwähnten Ausnahmen) und gelungenen Dialogen. Schreiben kann der Mann, so viel steht fest, doch scheint er auch gewillt zu sein, über Jahre hinweg etablierte Schemata außer Acht zu lassen. Batman wirkt in Kings Geschichte noch spürbar amateurhafter und unerfahrener als es dieser in Snyders „Zero Year“ Story tat, welche bekanntermaßen davor handelte. Das gibt der Handlung, primär jedoch der Darstellung Batmans, zumindest ein kleines Geschmäckle.
Dafür widmet sich King auf der anderen Seite einschlägig dem Mythos seiner versteckten Hauptfigur Batman und platziert wunderbare Easter Eggs, wie diverse Anspielungen auf Comiclegende Dick Sprang oder auch das Nachstellen der Spiegelszene aus Tim Burtons „Batman“ Film, diesmal mit dem Riddler in der Hauptrolle. Kundige Szene-Nerds dürften hier demnach des Öfteren fündig werden.

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Dass King jedoch ein übermäßiges Talent für das Schreiben von Grauzonencharakteren besitzt, wird an seinen Kapiteln zu Kite-Man deutlich, dem der Autor in seiner Geschichte besonders viel Beachtung schenkt. Den halbgaren Ganoven, von dem sicher nur die eingefleischtesten der eingefleischten Batman-Fans überhaupt jemals etwas gehört haben, wird zum Dreh- und Angelpunkt des Krieges und bildet ein bedeutendes strategisches Element in der Handlung, welches anfänglich nicht mal ansatzweise ersichtlich ist. Ganz wunderbar eingefangen. Für die optische Komponente seines Comics hat sich King mit den Zeichnern Mikel Janín, Clay Mann und Inker Danny Miki drei weltklasse Künstler ins Boot geholt, welche für mich neben aktuellen Zeichnern wie Greg Capullo oder auch Patick Gleason das optische Sinnbild moderner DC Comics darstellen.
Tom Kings „The War of Jokes and Riddles“ erweist sich für mich somit als absolut lesenswerte Batman-Story, welche weitestgehend unvoreingenommen von Neulesern wie auch erfahrenen Fans gelesen werden kann und sollte. Vor allem Kings Riddler funktioniert unglaublich gut und die unscheinbare, emotionale und tragische Rahmenhandlung um Kite-Man präsentiert sich als das Sahnehäubchen dieser 8 US-Ausgaben umfassenden Geschichte. Empfehlung.

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