Comic Review: Manifest Destiny Bd. 05 - Mnemophobia & Chronophobia (Cross Cult)

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Comic Review: Manifest Destiny Bd. 05 - Mnemophobia & Chronophobia (Cross Cult)

Mit reichlich Verspätung widme ich mich dann doch mal dem aktuellen Output von Chris Dingess’ Image Comics Reihe „Manifest Destiny“. Mit mittlerweile 5 Volumes ausgestattet, bringt Cross Cult die US-Ausgaben #25 bis 30 nach Deutschland, wobei der sechste Band bereits für kommenden September in den Startlöchern steht. Seit der ersten Ausgabe verfolgt mich diese Serie, und auch wenn ich mir mit jedem neuen Band immer wieder zögerlich einen Nachmittag suche, um diesen entspannt verschlingen zu können, haben sich besagte Nachmittage bisher immer bewehrt.

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Die Abenteuer von Lewis und Clark (nein, nicht Lois) gehen weiter und die Expedition ins unerforschte amerikanische Hinterland nimmt ihren immer skurriler werdenden Lauf. Lewis, Clark, Sacagawea und der Rest der moralisch alles andere als stabilen Recken haben sich in einem Fort zurückgezogen, um sich dem unvermeidlichen Winter entgegen zu stellen. Von den einheimischen Stämmen bekamen sie bereits die Warnung, dass der Ort nicht sicher sei, doch welcher Ort war das bisher auf ihrer langen, mit übernatürlichen Abgründen gespickten Reise?
Als sich langsam etwas Ruhe in der Gemeinschaft breit macht, wird die Umgebung immer nebliger und die Männer des Gespanns stoßen auf grauenerregende Gefahren: längst tot geglaubte Geister ihrer Vergangenheit scheinen sie zu verfolgen, letztendlich einzuholen und selbst die hochschwangere Sacagawea muss sich mit ihrer Nemesis aus Kindheitstagen auseinandersetzen. Das Problem dabei, all dies scheint nicht real zu sein, was die Männer und Frauen in ihrem Wahn jedoch nicht merken und beginnen sich gegenseitig umzubringen.

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Mit einer brachialen Horror-Keule erzählen Chris DingessMathew Roberts und Owen Gieni ihr historisch-alternatives Abenteuer über die Lewis und Clark Expedition weiter und spielen dabei mit altbekannten Genremechaniken, die im bisher bekannten Konzeptgewand der Reihe gekonnt aufgehen. Bemerkenswert ist vor allem, dass „Manifest Destiny“ selbst nach über 25 Ausgaben noch immer keine Ermüdungserscheinungen aufweist und sich mit einer deutlich spürbaren Routine durch den Plot zieht, welche mit gewohnter Spannung zu unterhalten weiß. Die Nebelthematik und das Auseinandersetzen mit Schrecken der eigenen Vergangenheit brachten sogar einen Hauch lovecraftscher Atmosphäre mit sich, welche mit reichlich Gore-Szenen garniert wurden. Brutal, geheimnisvoll und gekonnt verfasste Dialoge machen auch die fünfte Volume der Serie zu einem Leckerbissen.
Aktuell gibt es gewiss nicht viele qualitative Horror-Comics, die es über den großen Teich nach Deutschland schaffen. Umso mehr freut es mich, dass Cross Cult mit „Manifest Destiny“ stets am Ball bleibt.

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