Comic Review: Captain America Bd. 05 - Der Anschlag (Panini Comics)

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Comic Review: Captain America Bd. 05 - Der Anschlag (Panini Comics)

Da haben wir es also... das Finale von Nick Spencers umstrittenen Run an „Captain America“, welcher in dem parallel laufenden Event „Secret Empire“ zu seinem Höhepunkt findet. Mit dem fünften Sonderband aus dem Hause Panini Comics bringt der Stuttgarter Verlag die US-Ausgaben „Captain America: Steve Rogers“ #17-19 sowie „Captain America“ #25. Als Unterstützung holte sich Spencer für die letzten Kapitel seiner Saga den Autorenkollegen Donny Cates zur Seite, der aktuell bei Marvel als nächster großer Superstar gehandelt wird. Wir Deutschleser werden mit „Doctor Strange“, „Thanos“ und „Venom“ bald mehr von ihm lesen. Doch zunächst stehen die letzten Tage von Captain Hydra an...

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Technisch gesehen, lässt sich diese Ausgabe als Tie-In-Sammlung zum bereits oben erwähnten „Secret Empire“ Event betrachten, welches ebenfalls als Spencers Feder stammt. Wir erinnern uns, mit der Hilfe des kosmischen Würfels Kobik wurde die Realität dahingehend verändert, dass der unumstrittene Held Steve Rogers aka. Captain America insgeheim seit Dekaden ein Agent der faschistischen Organisation Hydra gewesen zu sein scheint und nun die Zeit für ihn gekommen sei, die Macht zu ergreifen.
Die hier enthaltenen Kapitel laufen parallel zu den „Secret Empire“ US-Heften #02 bis 09 und geben einen etwas detaillierteren Einblick in das Hydra-Regime. So widmet sich die erste Ausgabe einem kleinen Revival, indem Rogers ein Interview mit der Reporterin Sally Floyd vornimmt. Marvel-Leser erinnern sich, dass Floyd bereits zwei Interviews mit Rogers im Zuge des ersten Superheldenkrieges führte, wobei der damals noch gute Steve dabei eher weniger gut wegkam. Hier dreht sich der Spieß um, sehr zu Ungunsten der Reporterin.
In weiteren Kapiteln erfahren wir mehr über die Vorkommnisse und Entstehungen um New Tian, dem autonomen Terrain der Mutanten während des Events, sowie auch über die Aufenthaltsorte der Kobiksplitter, auf die es Steve abgesehen hat, um seine Macht zu stärken und die Helden ein für alle Mal zu besiegen.

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Der Abschluss von Spencers Arbeit bestätigt meinen seit Monaten gefestigten Eindruck noch einmal: unabhängig aller Diskussion um das Für und Wider dieser Story und der durchaus fragwürdigen Wandlung Captain Americas - die letztendlich ja zu einem plausiblen Schluss geführt wird - hat Nick Spencer hier mit Abstand einen der besten Runs der jüngeren Marvel Geschichte hingelegt.
Verdammt, der Mann kann schreiben und liefert mit seiner provokanten Erzählung eine Geschichte voller politischer Brisanz, nah am aktuellen Zeitgeschehen. Ob dem stetigen Rechtsruck, dem sich Gesellschaften weltweit ausgesetzt sehen, der Diskreditierung von Presse und der freien Meinungsäußerung, Vorurteilen und blankem Hass gegenüber Minderheiten sowie der Flucht in den Totalitarismus unter dem Deckmantel von Frieden und Angstfreiheit. Mit all diesen Elementen kokettiert Spencer in seiner Geschichte in überaus deutlichen Zügen und zeigt gleichzeitig die drohenden Gefahren auf, denen wir uns aktuell ausgesetzt sehen. Dabei legt er den in Salz getränkten Finger tief in die Wunder unserer Zeit und schafft zudem noch äußerst gut zu unterhalten. Sehr stark!

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