Comic Review: Captain America Bd. 06 (Panini Comics)

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Comic Review: Captain America Bd. 06 (Panini Comics)

Mit dem sechsten „Captain America“ Paperback der aktuellen Serie aus dem Hause Panini Comics wären wir dann also endlich auch im „Marvel Legacy“ Zeitalter angekommen, und wie ich bereits erwähnte, ereilte Cap ein nicht unerheblicher Wechsel bezüglich des Kreativteams. Der viel diskutierte Autor Nick Spencer nahm seinen Hut und löste Langzeit Spidey-Schreiberling Dan Slott beim Netzschwinger ab. Für Cap sahen die Verantwortlichen bei Marvel Comics nun keine Geringeren als „Avengers“ Autor Mark Waid und dessen bereist mehrfach herangezogenen Kompagnon Chris Samnee als die idealen Geschichtenerzähler, um das Geschehen um den gefallenen Helden Steve Rogers weiter zu erzählen.
Wie bei den Legacy-Titeln üblich, wurde auch bei Cap die neue, alte Nummerierung eingeführt, weshalb dieser Band die US-Ausgaben „Captain America“ #695-700 enthält.

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Die Story beginnt mit einem Flashback, in welchem Steve im verschlafenen Burlington, Nebraska eine militante Terroristengruppe mit dem Namen Ramparts aufmischte. Diese haben damals scheinbar anständig die Jacke voll bekommen und sich seit dem kaum erholt. Doch selbst noch 10 Jahre später erinnert sich das Örtchen an die Heldentaten des Captain America und feiern dieses Ereignis jährlich. Der nach den Vorkommnissen von „Secret Empire“ geläutert und durch die Staaten reisende Steve Rogers kommt natürlich zu genau einem solchen Anlass wieder in das Nest und schaut sich die Feierlichkeiten an. Just in diesem Moment schlagen die Ramparts Jahre nach ihrer verheißungsvollen Niederlage erneut zu, nur um abermals die Jacke auf links gedreht zu bekommen, denn Steve is back in town.
In weiteren Geschichten beobachten wir den guten Steve, wie er immer tiefer ins Landesinnere reist und auf viele ehemalige Widersacher trifft, wie bspw. Swordsman oder sogar Kraven den Jäger... und in nahezu jeder Situation ist ein strahlender Held, wie ihn nur Captain America liefern kann, von Nöten.

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Nun ja... nee. Ihr wisst, ich bin ein großer Fan und Sammler der „Captain America“ Comics, seit vielen Jahren. Und vor allem konnte mich zuletzt Nick Spencer mit seinen hoch politischen Geschichten erstmals wieder nahezu so unterhalten, wie es einst Ed Brubaker in seinem unsterblichen Run vermochte. Doch Mark Waid schien eher wenig Lust auf konzeptionell anspruchsvolle Storys zu haben, denn seine kleinen Helden-Happen verschlingt der geneigte Leser beinahe beiläufig und dürfte bereits beim Lesen feststellen, dass davon kaum etwas hängen bleiben wird.
Waids kurzweiligen Handlungsbögen bilden bestenfalls eine generische Superheldenunterhaltung für zwischendurch und schaffen es letztendlich vor allem aufgrund der brachial guten Optik den ein oder anderen Hingucker zu liefern. Chris Samnee ist nämlich nach wie vor ein äußerst versierter Zeichner, dessen Stil ich bekanntlich gefressen habe. Sein dynamischer Pop-Art-Style hat einfach Charme. Wem das am aktuellen Zeitgeschehen ausgerichtete Drama von Nick Spencer too much war, darf hier bequem einen Blick riskieren. Für mich wird die Serie lediglich aufgrund meines Komplettistenzwangs in der Pull-List bleiben. Na ja, und wegen den tollen Zeichnungen. Schade.

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Vincisblog
20. November 2018 9:01

Optisch echt gelungen, inhaltlich eher seicht....die Doppelungen der Geschichte zu Secret Empire - in schlecht und weniger tiefgehend - war absolut der falsche Zeitpunkt...