Grant Morrison ist noch immer kein Fan von Alan Moores „Watchmen“

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Grant Morrison ist noch immer kein Fan von Alan Moores „Watchmen“

Dass die beiden Comicgrößen Alan Moore und Grant Morrison alles andere als Freunde sind, durften Fans und Leser in den vergangenen Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten des Öfteren mitverfolgen. In einem Beitrag für das Comicmagazin Full Bleed fügte der schottische Autor Morrison der „Fehde“ nun ein neues Kapitel hinzu, in dem er sich abermals über Moores zusammen mit Dave Gibbons geschaffenen Großwerk „Watchmen“ äußerte und seine nach wie vor bestehende Abneigung gegenüber dem Comic verdeutlichte.

So sagte er im Wortlaut:

Der Umstand, dass keinem der Charaktere vergönnt sei, klüger als der Autor der Story zu sein, macht mich wahnsinnig. Der Welt klügster Mann ist ein Idiot. Sein ganzes Leben fertigt er einen Plan an, der sich am Ende des Buchs unmittelbar in Nichts auflöst. Der Psychiater sitzt mit Rorschach für ganze 5 Minuten in einem Gespräch und lässt sich eine banale Story darüber erzählen, wie Rorschach zum Vigilanten wurde, was den Psychiater kurzerhand entsetzt. Wenn du alsPsychiater für Kriminelle arbeitest, hast du solche Geschichten jedoch bereits eine Million Mal gehört. Letztendlich diente alles dazu, um zu verdeutlichen, dass die echte Welt nicht wie Superheldencomics funktioniere.“

Darüber hinaus kritisierte Morrison Moores zu offensichtlichen Schreibstil, welcher dem Leser allzu schnell deutlich werden würde. Moores und Morrisons gegenseitige Abneigung solle vor allem daher rühren, dass Morrison der erste gewesen sei, der es wagte, Moores Arbeit an „Watchmen“ öffentlich zu kritisieren, in dem er den Comic als ein „300-seitiges Äquivalent eines Oberschüler-Gedichtes“ betitelte.
Morrison ist dennoch nicht der Meinung, dass beide Autoren eine „öffentliche Fehde“ führen würden, wie etwaiger Leser oder auch Presse (muuaah, ich fühle mich getriggert) es gern deklarieren. Dafür hätten beide zu wenig miteinander zu tun. Er bestätigte jedoch, dass er sehrwohl Moores Arbeiten lesen würde und sei sich sicher, dass Moore dies auch mit den seinen so handhaben würde, ohne dies öffentlich zugeben zu wollen. Er sei darüber hinaus auch der Ansicht, dass sich beide zwar sehr ähneln würden, jedoch auch grundlegend so verschieden seien, dass der vorherrschende Konflikt zwischen den Autoren die einzig logische Konsequenz sei. Na dann...

(Picture Copyright: DC Comics)

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13. Dezember 2018 23:44

Ich liebe Watchmen ‚V wie Vendetta,sein Swamp Thing etc. ‚aber Moore als Mensch ist schon ziemlich zum abgewöhnen,bei Morrison ist es witzigerweise eher andersrum.

a.j.b.hangover
a.j.b.hangover
13. Dezember 2018 15:31

Der Morrison schreibt leider häufig wesentlich gestelzter, verquaster, mehr auf Pseudo-Intellektualität/Tiefgang schielender und v.a. (wie z.B. der liebe Herr Gaiman beim Sandman) ANGEBERISCHER als der alte Mann mit dem Riesenbart und dem vielen Klunker.

mor
mor
13. Dezember 2018 23:34
Antwort auf Kommentar von  a.j.b.hangover

Ich bin kein großer Fan von Morrisons Stil und ich stimme seinen Gründen auch nicht zu ‚aber er hat zumindest ruhig und vernünftig welche genannt ‚während Moore einfach alles von Morrison als Haufen Scheiße bezeichnet hat .