Comic Review: Old Man Hawkeye Bd. 01 (Panini Comics)

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Comic Review: Old Man Hawkeye Bd. 01 (Panini Comics)

Mark Millars Wolverine Epos „Old Man Logan“ ist einfach nicht aus den Gesprächen der Marvel Redaktionsrunden wegzudenken. Nicht nur wurde die dystopische Welt im Zuge von Jonathan Hickmans Event „Secret Wars“ mit einer neuen Mini-Serie aus der Feder von Brian Michael Bendis erweitert, es folgte nach dem Neustart auch eine eigene bis heute andauernde Ongoing-Serie, der sich zuerst der kanadische Autor Jeff Lemire und nach dessen Abgang Ed Brisson annahm.
Nun kommen Autor Ethan Sacks und Zeichner Marco Secchetto um die Ecke und wollen die gefallene Welt abermals um eine neue Story ergänzen, doch wird dafür der Protagonist geswitcht, denn mit „Old Man Hawkeye“ legen die beiden den Fokus auf die hier namensgebende Figur und erzählen eine Geschichte, die nur vor der ursprünglichen „Old Man Logan“ Maxi-Serie handelte.

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Clint Barton hat eine belebte Vergangenheit, die ihn vom einstigen Schurken zum Avenger werden ließ und sogar an die Spitze diverser Heldenteams wie den Thunderbolts oder auch die West Coast Avengers führte. Nachdem die Schurken die Welt übernahmen und alles vor die Hunde ging, zog sich Barton zurück. Und allgemein scheint sein Leben nicht gerade von Glück gesegnet zu sein, denn seine einst ihn auszeichnende Treffsicherheit schwindet zunehmend, wie auch sein Augenlicht.
Mittlerweile verdingt sich Clint seine Brötchen als Söldner, doch geht sein neuster Auftrag gewaltig schief, was eine regelrechte Kettenreaktion nach sich zieht. Hawkeye gerät selbst ins Visier und fühlt sich genötigt eine letzte große Mission in Angriff zu nehmen, die alte Rechnungen ein für alle Mal begleichen soll.

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Sacks und Secchetto schienen sehr bemüht die Ästhetik und Atmosphäre der ursprünglichen Serie einzufangen und den futuristischen Dirty Western Look adäquat wiederzugeben, was weitestgehend auch gelungen ist. Dabei streut Autor Ethan Sacks zahlreiche Querverweise zu den vorangegangenen Geschichten, bemüht sich jedoch sein Katz-und-Maus-Spiel so eigenständig wie möglich zu erzählen, so dass der geneigte Leser sich zumindest nicht genötigt fühlt, die ursprüngliche Story wieder aus dem Regal pflücken müssen.
Im direkten Vergleich zum großen Vorbild fehlt es dem ersten von zwei Teilen der „Old Man Hawkeye“ Maxi-Serie jedoch gewaltig an Schwere und den beinahe nihilistischen Zügen, die Millar und Steve McNiven ihrem einstigen Blockbuster verliehen. Dafür liefert man gehörig Dynamik in den Action Sequenzen, die bisher das Herzstück des Comics ausmachen. Noch einen Funken mehr Charaktertiefe würde der Serie sicher gut tun, aber wer weiß, was der zweite Teil bringt? Fans des Originals können hier jedoch bedenkenlos zugreifen. Bisher erfindet man das Rad zwar bei Weitem nicht neu, liefert jedoch einen mit unter leckeren, ergänzenden Happen einer toten Welt.

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hangover
hangover
28. April 2019 16:06

Also, ich habe jetzt auch den 2. Band der Old Man Hawkeye Saga verschlungen und muss der 6/10 Bewertung doch aufs Heftigste widersprechen: das ist ein extrem spannender, kurzweiliger und gut gezeichneter Rachecomic in bester Spaghetti-Western Tradition. Für mich mindestens 9/10.