Comic Review: Justice League - No Justice (Panini Comics)

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Comic Review: Justice League - No Justice (Panini Comics)

In diesem Januar war es soweit, denn der ehemalige „Batman“ Autor Scott Snyder hat nach seinem viel diskutierten Mega-Event „Dark Nights: Metal“ - hier in Deutschland „Batman: Metal“ - die Justice League übernommen, wobei die vierteilige Mini-Serie „Justice League: No Justice“ den Grundstein für die neue, hier bei uns im März startende Serie sein soll.

Panini Comics brachte die Story nun ebenfalls abgeschlossen in zwei Sonderheften, welche für JL-Abonnenten freundlicherweise ins reguläre Abo integriert wurden. Für die Autorenschaft dieses opulenten Brachialwerks hat sich Snyder mit „Detective Comics“ Autor James Tynion IV und „The Flash“ Schreiberling Joshua Williamson noch zwei Kollegen zur Seite geholt, die beim Script geholfen haben. Für das Artwork waren derweil zum Großteil Francis Manapul, aber auch Riley Rossmo und Marcus To verantwortlich.

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Wie wir aus den Ereignissen von „Batman: Metal“ wissen, wurde der Quellenwall durchbrochen, was das Universum schutzlos vor möglichen eindringenden Gefahren macht. Natürlich dauert es nicht lange und Ober-Alien Brainiac überfällt die Erde und setzt nahezu alle vorhandenen Heldenteams schachmatt. Doch Brainiac kam nicht, um zu erobern, sondern um die Helden der Erde um Hilfe zu bitten, denn sein Heimatplanet Colu wird von einer Allmacht bedroht, die bisher im bekannten DC-Universum ihres gleichen sucht.

Vier mächtige Omega Titanen, welche die Mysterien, Wunder, Weisheit und Entropie und somit die gesamte Existenz des Universums verkörpern, bedrohen die Schöpfung allen Seins... und den Beginn ihres Feldzuges machen sie auf Colu. Doch Brainiacs Berechnungen besagen, dass die Helden der Erde die Bedrohung beseitigen könnten, wenn sie denn gewillt seien auf Brainiacs Plan zu hören und ihre Teamkonstellationen zu mischen und in nie dagewesener Form aufzutreten. Vier Teams gegen je einen der Titanen...

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Mein Gott, was eine Gurke. Ich muss gestehen, bereits nach der ersten Hälfte des ersten Heftes schwand meine tatsächlich übermäßige Vorfreude auf Snyders „Justice League“ Arbeit und machte einem mulmigen, recht dumpfen Gefühl im Magen Platz. Angefangen bei dem hanebüchenen Aufhänger eines zur Erde eilenden Brainiacs, der alle Helden binnen Sekunden in den Staub zwingt, nur um seine Macht zu beweisen, was dazu dienen soll, das Vertrauen der Helden zu gewinnen.

So handeln die meisten Figuren - u.a. Batman - vollkommen out of character und logisch nicht wirklich nachvollziehbar - jetzt mal ernsthaft, der übermächtige Brainiac kommt zur Erde und nimmt Harley Quinn mit auf eine Reise durchs All, um seinen bedrohten Heimatplaneten zu retten? Dazu gesellen sich mehr als bescheiden gute Dialoge - Starro der Starfire als „Alien-Tussi“ bezeichnet, mal unabhängig davon, dass man Starro als Figur überhaupt noch einmal einsetzt [sic!] - sowie eine langweilige Handlung, die auch noch maximal unspannend ausgeführt wird und letztendlich nichts als ein Vakuum hinterlässt.

Snyder war scheinbar so sehr damit beschäftigt, eine übergroße Bombast-Story zu entwerfen, hier und da immer wieder weitere und noch mehr Figuren in die Handlung einzuweben, um letztendlich wie ein blinder Seemann, an ein imaginäres Feuerwerk denkend, in der Badewanne umherzugondeln und zu vergessen, dass er hier eigentlich eine Geschichte erzählen wollte. Und selbst die schlechten Dialoge sind eigentlich keine Dialoge, sondern pseudo-dramatische Monologe, die zwischen angeblich epischen Posen und halbgaren Geprügel positioniert werden.

So verkommt der Lesespaß zur Arbeit und man möchte nur noch vergessen, dass der Autor von „Batman: Black Mirror“ und „Court of the Owls“ sich tatsächlich wagte, diese Schmonzette an seinen Redakteur weiter zu geben.

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fubu
fubu
12. Februar 2019 20:09

Seine JL-Serie wird noch viel schlimmer. Völlig unlesbarer, überfrachteter Blödsinn.

DKR
DKR
4. Februar 2019 14:30

Ich mochte die Serie eigentlich recht gern. Muss ja nicht alles immer hochtrabende Literatur sein.

Zoom
Zoom
4. Februar 2019 16:17
Antwort auf Kommentar von  DKR

Aber zumindest etwas Sinn in der Handlung wäre schon schön.

Axel Foliant
Axel Foliant
4. Februar 2019 14:20

Ging mir nicht anders. Das war ein Tiefpunkt. Sogar schlimmer als dieses aufgeblasene Metal.

hangover
hangover
4. Februar 2019 11:01

Ich habe auch Snyders Batman Metal Geschwurbel für recht sinnlose Lektüre gehalten. Ein pseudo-spektakulär aufgeblähtes Nichts.

Darius Dax
Darius Dax
4. Februar 2019 10:41

Leider ein gerechtes Urteil. Habe es auch gerade gelesen und mich massiv gelangweilt.
Wenn das der neue JL-Standard ist, dann haben wir alle eine harte Zeit vor uns.