Comic Review: Superman - Der Mann aus Stahl (Panini Comics)

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Comic Review: Superman - Der Mann aus Stahl (Panini Comics)

Im vergangenen Jahr schoss DC Comics einen massiven Coup, indem sie den Marvel Titanen Brian Michael Bendis nach gut 18 Jahren und beeindruckend tief hinterlassenen Spuren vom „Haus der Ideen“ abwarben und in die Headquarters nach Burbank, Kalifornien holten. Bei einem Namen wie Bendis durfte man natürlich nicht kleckern, sondern klotzte ihn zum großen Meilenstein in Form von „Action Comics“ #1000 auch gleich mit beiden großen Superman-Titeln voll: „Action Comics“ und „Superman“.

Bendis, der seinen Einstieg beim großen Marvel-Konkurrenten mit einer Kurzgeschichte in eben jener „Action Comics“ #1000 Ausgabe feierte, sollte folglich beide monatlichen Superman Comicreihen schreiben und entwarf vorab jedoch dafür eine sechsteilige Mini-Serie, die in den Staaten im wöchentlichen Rhythmus erschien, um die Basis für den kommenden Run zu formen.

Diese schlicht mit „Der Mann aus Stahl“ betitelte Serie brachte Panini Comics nun in einem dicken, abgeschlossenen Sonderband, der sich wahrlich perfekt dazu eignet, auf die kommende von nun an nur noch alle zwei Monate erscheinende Heftreihe vorzubereiten, in der künftig die US-Serie „Superman“ erscheinen wird. Das Pendant „Action Comics“ wird bei Panini Comics vermutlich ab Mai im Sonderbandformat gebracht werden.

Der Story-Titel wurde natürlich nicht zufällig gewählt, war es doch John Byrnes und Dick Giordanos Mini-Serie „The Man of Steel“, welche im Jahr 1986 im Anschluss des kosmischen Events „Crisis on Infinite Earths“ den neuen Status Quo des Stählernen manifestieren solle. Mit einer nicht ganz so großen Bürde, doch vom Marketing her nicht minder gewichteten Einschlags schickt sich nun Bendis an, die Welt von Superman abermals durchzurütteln.

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Ein neuer Status Quo: Clark Kent arbeitet wie üblich für den Daily Planet, doch wo ist Lois? Und verdammt, wo ist Sohnemann Jonathan? Der Anfang des Bandes lässt darüber noch im Unklaren. Vielmehr muss sich Clark respektive Superman mit einem geheimnisvollen Brandstifter beschäftigen, der in Metropolis sein Unwesen treibt. Doch damit nicht genug, denn ein mächtiger Gegner macht sich bereit, der eng mit Kryptons Vergangenheit verbunden ist. Eine Vergangenheit, die selbst Clark bis heute nicht kennt. Und dieser Gegner hat es ganz besonders auf Superman, den letzten Sohn Kryptons abgesehen.

Die zusammengefasst schmale, Bierdeckel große Story wirkt beim Lesen überraschend üppiger, als sie sich im Nachhinein beschreiben ließe. Bendis erarbeitet eine obligatorische, archetypische Bedrohung als dem Nirgendwo, die wir natürlich schon dutzendfach gelesen haben. Dennoch verspürt man eine ganze Menge frischen Wind zwischen den Zeilen. Bendis’ Gespür für die Welt des Kryptoniers ist ausgeprägt und glaubhaft, denn er lässt sich genug Zeit auch Momente zwischen der Action einzufangen.

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Generell liegt der Fixpunkt der Erzählung deutlich auf den Figuren und ihrer Charakterisierung, was gewiss eine Stärke des Autors ist und seinem Einstieg hier überaus dienlich wirkt. Dabei rührt er auch recht tief in der Historie des mittlerweile 80 Jahre alten Helden und krempelt den bisherigen Rebirth-Status einmal auf links, um sich genügend Freiraum für seine eigenen Ansätze zu lassen.

Das funktioniert erstmal recht gut, auch wenn das Ausrangieren von Lois und Jonathan nicht jedem Fan schmecken dürfte, war es doch zuletzt vor allem die Familienchemie, welche die Superman Comics so herausgestellt haben. Nun, Bendis negiert die Entwicklungen ja nicht gänzlich, vielmehr zeigt er den verletzten Familienvater Clark auf, der mit einer schweren Entscheidung seiner Frau und seines Sohnes umzugehen versucht.

Für die visuellen Aspekte wurden dem eintreffenden Superstar Bendis natürlich eine ganze Armee an herausragenden Künstlern bereitgestellt, weshalb die Seiten von „Der Mann aus Stahl“ dank Künstlern wie Ivan Reis, Jason Fabok oder auch Adam Hughes regelrecht explodieren und zum reinsten Blockbuster mutieren. Sehr schick anzusehen.
Ein echt guter Einstieg in die Welt des Stählernen wird hier seitens Brian Michael Bendis und DC Comics zelebriert, der mich umgehend abgeholt hat und heiß auf die anstehenden Serienstarts macht. Wenn das Niveau auf der Höhe bleibt, werden die kommenden Monate ein regelrechtes Fest für Superman Fans.

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