Comic Review: Jimmys Bastarde Bd. 1 (Panini Comics)

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Comic Review: Jimmys Bastarde Bd. 1 (Panini Comics)
© Panini Comics / AfterShock

Mit dem ersten Paperback zu „Jimmys Bastarde“ hatte Panini Comics tatsächlich einen für mich recht überraschenden Titel in einer der letzten Vorschauen hervorblitzen lassen.

Sicher, Panini versucht sich immer mal wieder an diversen Garth Ennis Titeln - zum Glück! -, doch dass gerade diese bisher eher weniger bekannte Agenten-Persiflage nach Deutschland kommen würde, hatte ich nicht erwartet und freue mich daher umso mehr.

Panini Comics brachte nun also den ersten von zwei Bänden und hat sich für die deutschsprachige Übersetzung etwas Besonderes ausgedacht und Comedian Hennes Bender mit der Aufgabe betreut, uns die deutschen Texte zum Comic zu liefern und ich kann nur sagen: liebe Paninis, holt den Mann öfters an den Tisch!

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© AfterShock

Jimmy Regent ist alles andere als ein normaler Agent des britischen Geheimdienstes. Vielmehr stellt der die Speerspitze seine Zunft dar, was sich in vielerlei Hinsicht äußert und anhand seiner getöteten Feinde, umworbenen Frauen und den platzenden Nervensträngen seiner Vorgesetzten messbar ist.

Doch Jimmy muss nun mit einer neuen Partnerin klarkommen, die nicht so ganz mit seinem „charmanten“ Wesen umgehen kann und möchte, was Jimmy vor eine Herausforderung stellt. Doch dabei bleibt es nicht, denn ein geheimnisvoller Zirkel hat es auf den Topagenten abgesehen und will ihn aus irgendeinem Grund kaltstellen und das auf so ausgeklügelte Weise wie möglich.

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© AfterShock

Preacher“ Mastermind Garth Ennis und Zeichner Russ Brown legen mit ihrer offensichtlichen James Bond Parodie den salzigen Finger in die Wunden des Genres und karikieren ihren „Helden“ durchweg schmerzfrei als chauvinistischen Allestöter, samt grotesker Humorkeule, wie sie nur ein Garth Ennis austeilen kann.

Allein die Idee hinter den Widersachern der Geschichte ist so wunderbar-bescheuert, dass es wehtut und gleichermaßen zu unterhalten vermag. Ach, und einen wie ein Rohrspatz fluchend-schießenden Affen als Dauerschurken gibt es auch noch. Dafuq.

In der Summe ziehen Ennis und Brown den allseits bekannten James Bond gewaltig durch den Kakao, auch wenn der potenzlastig agierende Protagonist schon eher an einen Sterling Archer erinnert, welcher wiederum ebenfalls als Bond-Persiflage angelegt war. Wirklich neu ist das Thema also nicht, dennoch erfrischend geschmacklos - und das meine ich durchweg positiv - umgesetzt.

Hennes Bender trifft Ennis’ Ton mit der Übersetzung überraschend gut und liefert eine verbal-aggressive Granate nach der anderen. Den Mann darf man gern öfter an solche Werke lassen.

Ein durchaus lohnenswerter Comic also, für all die Leser, denen bereits Ennis’ und Darick Robertsons „The Boys“ nicht zu weit ging. Wer mit besagtem Titel Spaß hatte, sollte sich auch den guten Jimmy und seine Bastarde einverleiben.

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