Comic Review: Moon Knight Bd. 5 (Panini Comics)

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Comic Review: Moon Knight Bd. 5 (Panini Comics)
© Marvel

Max Bemis und Panini Comics melden sich nun mit dem vorerst letzten „Moon Knight“ Band zurück und wollen an den Erfolg der letzten Ausgabe anknüpfen. Nachdem der gute Marc Spector seit dem damaligen Marvel Now! Relaunch einige versierte Autoren an seinen Psychosen hat teilhaben lassen - u.a. Größen wie Warren Ellis, Brian Wood oder auch Jeff Lemire - war für die letzten Ausgaben Say Anything Frontman Max Bemis an der Reihe.

Bemis leidet bekanntermaßen selbst an einer Bipolaren Störung und verarbeitete bereits im letzten, mehr als lesenswerten Band gar teils eigene Erfahrungen seines persönlichen Leidensweges im Comic. Nun schließt er die Reise an der Seite von Spector mit den letzten 7sieben Ausgaben der US-Serie ab.

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Bemis wirft mit den vorliegenden Story-Bögen seiner Arbeit einen Blick in Marcs Vergangenheit, als dieser noch im Kindesalter, aufgewachsen in den Reihen seiner jüdischen Gemeinschaft in New York, ein dramatisches Trauma erleben musste, welches letztendlich sein gesamtes Leben auf den Kopf stellte und sicherlich nicht ganz unschuldig an seiner späteren Persönlichkeitsstörung gewesen sein dürfte.

Darüber hinaus erzählt er die Geschichte einiger mehr oder weniger exzentrischer Charaktere, die sich zu einem geistig-fleischigen Körperkollektivs zusammenschließen - ja, so eklig wie es klingt, sieht es letztendlich auch aus - welches prompt bis auf Maximum freidreht und sich folglich mit keinem Geringeren als Moon Knight auseinandersetzen muss. Zum Glück sind Marc, Jake, Steven und Khonshu in solchen Momenten immer zur Stelle.

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Dass Max Bemis ein mehr als versierter Schreiber ist, war mir bereits nach der letzten Ausgabe seiner „Moon Knight“ Serie bewusst. Im neusten und auch letzten Output setzt er genau dort an, doch verheddert er sich zumindest augenscheinlich etwas in seiner eigenen Komplexität, denn ganz ehrlich: ich hatte teilweise ziemliche Probleme den roten Faden zu behalten. Zumindest beim erstmaligen Lesen.

Stilistisch erinnert Bemis hier durchaus an einen Warren Ellis zu „Transmetropolitan“ Zeiten oder auch den ganz üblen Mind-Fucks eines Grant Morrison, denn Bemis erzählt hier nicht nur mit grotesken und vollkommen überdrehten Charakteren, sondern zieht seine Geschichte auch auf eine gewisse Metaebene, wobei es viel Symbolik in der Handlung zu entziffern gibt. Das macht das Lesen zur Herausforderung, welche sich letztendlich jedoch lohnt, denn solch vertrackte und auch thematische mutige Plots liest man bei Marvel sonst eher selten.

Bei der optischen Gilde ist abermals Avatar Press Hauszeichner Jacen Burrows an Bord, wobei auch Jeff Lemire oder Ty Templeton einen visuellen Gastauftritt haben. Es gibt also einiges zu entdecken.

Letztendlich ist die abschließende Ausgabe nicht ganz so stark wie der letzte Band, der in der Summe einfach mehr wie aus einem Guss präsentiert wurde, doch bleibt das Niveau hoch und lesenswert. Bemis hat mit seiner Arbeit an „Moon Knight“ definitiv meine Interesse an ihm als Autoren geweckt und wird im Auge behalten. Und das ganz genau.

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