Comic Review: Isola Bd. 1 (Cross Cult)

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Comic Review: Isola Bd. 1 (Cross Cult)
© Cross Cult / Image Comics

Mit „Isola“ startet endlich eine Reihe beim Ludwigsburger Cross Cut Verlag, auf die ich lange gewartet habe. Aus unterschiedlichen Gründen.

Zum einen wirkten die Vorschusslorbeeren aus den Staaten einfach zu verlockend, um dem Comic keine Beachtung zu schenken. Und außerdem versprachen bereits die Previews, dass diese Geschichte zumindest optisch sehr in die Vollen gehen würde.

Die beiden Macher hinter „Isola“, Brenden Fletcher und Karl Kerschl, wurden daher auch jüngst für diverse Preise nominiert und teils auch ausgezeichnet. Nominiert für unterschiedliche Kategorien der begehrten Eisner Awards und ausgezeichnet mit dem exklusiven Joe Shuster Award, mit dem vor allem Kerschls atemberaubenden Zeichnungen gepreist wurden.

Doch schauen wir erstmal, worum es überhaupt geht...

© Cross Cult / Image Comics

Olwyn, die Königin des Reiches Maar, wurde mit einem verheißungsvollen Fluch belegt, der ihre menschliche Gestalt in einen seltsam anmutenden Tiger verwandelte. Auf der Flucht aus der Hauptstadt wird sie von der Anführerin ihrer königlichen Garde begleitet, Rook, welche mit ihr zusammen in die Wildnis ihres geheimnisvollen Landes flüchtet.

Die ihr bis in die Haarspitzen ergebene Soldatin macht dabei eine schwere Zeit durch, denn die Last wiegt schwer auf ihren Schultern. Nicht nur muss sie nun allein die Verantwortung für das Wohlergehen ihrer geliebten Königin übernehmen, sondern muss sich auch mit den tragischen Umständen ihrer Verwandlung auseinandersetzen, an der sie sich in Mitschuld sieht.

Um ihrer Königin dennoch einen Ausweg zu bieten und den Fluch zu brechen, wollen sie gemeinsam die geheimnisvolle Insel Isola ausfindig machen, auf der sie eine mögliche Lösung für ihr Dilemma vermuten. Doch haben sie noch keine Ahnung, was sie mit dieser Reise auf sich laden würden.

Fletcher und Kerschl arbeiteten für die Geschichte zusammen als Autoren, wobei letzterer auch für das Artwork verantwortlich war, wiederum unterstützt von der überaus talentierten Michele Assarasakorn aka. MSassyk für die Farbgebung.

Die Story baut sich weitestgehend generisch auf und spielt mit vielen bekannt wirkenden Elementen des Fantasy-Genres, was teilweise sogar ein wenig an Hayao Miyazaki Studio Ghibli Welten erinnert. Ein klein wenig zumindest.

Dennoch wirkt der Story-Aufbau frisch und spannend, lässt sich anderseits jedoch auch Zeit, um die Charaktere zu formen, was überaus gut gelingt. Viel erzählt wird vor allem im Visuellen, denn das Artwork stellt das Herz des Comics dar.

Wie unfassbar viel die anmutende, royale Tigerin doch allein mit ihren Mimiken zu verstehen geben mag, zeigt wie handwerklich geschickt die Zeichner*innen hier zu werke gehen. Allein aufgrund der Optik entwickelt der Comic eine ungeheure Sogwirkung was Atmosphäre und Setting betrifft. Obwohl handlungstechnisch noch gar nicht mal allzu viel passiert und sich vielmehr die Weichen für eine nun anlaufende Geschichte zu stellen scheinen.

Ein ganz wunderbarer Auftakt einer gelungenen Erzählung mit atemberaubenden Zeichnungen. Wenn die Serie weiterhin auf diesem Niveau erzählt wird, werde ich sicher lange Zeit dabei bleiben. Empfehlung!

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Tobi
Tobi
11. November 2019 19:44

Hab’s am Wochenende auch gelesen, hat mir sehr gut gefallen. Freue mich schon auf den nächsten Band.

David
David
11. November 2019 11:58

Da kann ich nur zustimmen,habe noch nie so einen verzaubernden Tag/Nacht Wechsel in einem Comic gesehen.