Comic Review: The Walking Dead Bd. 32 (Cross Cult)

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Comic Review: The Walking Dead Bd. 32 (Cross Cult)
© Cross Cult / Image Comics

Da haben wir es also... das langerwartete und dennoch unverhoffte Ende einer legendären Indie-Comicreihe: „The Walking Dead“.

Robert Kirkman, Charlie Adlard und Co. hängen den letzten Zombie an den Nagel und führen den viele Jahre wehrenden Überlebenskampf Rick Grimes’ und seiner Gefolgsleute zu einem Ende, das so überraschend kam, wie der damals nicht erwartete Erfolg des Comics im Allgemeinen.

Ohne Ankündigung, dass sie das letzte Heft zur Erfolgsserie sein würde, verließ die 193. Ausgabe die Druckereien und erzeugte aufgewühlte Diskussionen unter den Fans. Zurecht, denn das Ende dieser Serie kommt mit einem emotionalen Schlag in die Magengrube, der noch lange nachhallen.

Im nachfolgenden Text bespreche ich die letzten sieben US-Ausgaben, welche Cross Cult nun im sage und schreibe 32. Band von „The Walking Dead“ ablieferte. Spoiler sind daher unumgänglich, also lest diese Besprechung erst, wenn ihr den Comic bereits gelesen habt.

© Cross Cult / Image Comics

Die Stimmung in der Gemeinschaft brodelt, und wie wir bereits in der letzten Ausgabe feststellten, hat Gouverneurin Pamela Milton nicht mehr den allzu besten Stand bei ihren Bewohnern.

Das überaus ungerechte Hierarchie-System der übergroßen Stadt von Überlebenden schmeckt vielen Einwohnern nicht und selbst Rick Grimes trüben die Umstände seine langersehnte Erlösung durch ein friedliches und sicheres Umfeld, in dem seine Lieben gefahrlos leben könnten.

Eine Revolte scheint sich anzubahnen und Sicherheitschef Mercer steht dieser vor, doch sind es vor allem äußere Umstände, die unglückliche Zufälle erzeugen, welche wiederum das Fass zum Überlaufen bringen.

Nach einer obligatorischen Klärung scheint vermeintlich Ruhe einzukehren, bis das Undenkbare geschieht und die Überlebenden aus Alexandria ihren bis dato schlimmsten Verlust hinnehmen müssen: Rick Grimes wird ermordet... und alles verändert sich.

© Cross Cult / Image Comics

Der große Knall ist das Ende der überlebensgroßen Zombie-Serie gewiss nicht, dafür wurde die lang aufgebaute Story um die Gemeinschaft viel zu unspektakulär zu Ende gebracht und diente in der Summe scheinbar nur dazu, um den legendären Protagonisten sterben zu lassen.

Das stört jedoch nur geringfügig, denn alles was danach kommt, ist entscheidend für den Schluss und zementiert das Erbe der Figur, wie auch der Serie als Ganzes.

Mit der finalen Ausgabe im Überformat setzen Kirkman und Co. viele Jahre nach dem bisherigen Geschehen an und schieben Carl Grimes als erwachsenen Familienvater ins Zentrum des Geschehens.

Dabei wird eine Charakterisierung vollendet, welche bereits mit dem Tod des Vaters in der Ausgabe zuvor (und noch viele weitere Jahre davor) begann und Carl aufzeigte, der mit dem Ableben seines alten Herren einen gewissen inneren Frieden macht, ohne allzu intensive Rachegelüster für die Ermordung ausleben zu wollen, da er die Sinnlosigkeit darin erkannte.

All dies scheint ausschlaggebend für sein weiteres Heranwachsen gewesen zu sein, dessen familiären Werte sich sehr an denen seines Vaters orientieren. Somit bettet Kirkman seine Figur zur Ruhe und beerbt sie gleichermaßen.

Vor allem die stimmige Atmosphäre und die abermals ins Gedächtnis gerufene gesellschaftliche Kritik des Comics in der letzten Ausgabe geben dieser Gewicht und vergolden den Abschluss umso mehr.

Ein unspektakuläres, aber würdiges Ende einer Comicreihe, die Nerven, Geduld, Hingabe und Liebe gefordert hat und dabei selten enttäuschte. Carl Grimes hat seinen Frieden mit der Welt gemacht und Robert Kirkman mit diesem emotionalen und schönen Abschluss sicher auch mit seinen Lesern.

Es bleibt mein Dank für viele Jahre an dieser Geschichte teilgehabt haben zu dürfen.

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Matt Rolandson
Matt Rolandson
4. Dezember 2019 16:30

Nachdem ich die TV-Serie gut fand, werde ich mir die Kompendien von Cross Cult so nach und nach holen.

Patrick
Patrick
28. November 2019 22:12

Ich fand das Ende auch prima und war super zufrieden damit. Es war rund und für mich hatte es trotzdem ein happy end

andreas homolka
andreas homolka
28. November 2019 17:38

Ein anderes Ende kann man sich jetzt kaum mehr vorstellen .