Comic Review: Deadly Class Bd. 6 - Nicht das Ende (Cross Cult)

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Comic Review: Deadly Class Bd. 6 - Nicht das Ende (Cross Cult)
Art: Wes Craig © Cross Cult

Momentan gibt es tatsächlich wenige Serien, die mich so sehr begeistern, wie Rick Remenders und Wes Craigs „Deadly Class“. Die in den Staaten über Image Comics veröffentlichte Serie wird in Deutschland seit Beginn letzten Jahres durch Cross Cult endlich vollständig in deutscher Übersetzung vorgelegt. Mittlerweile haben wir den sechsten Band erreicht und somit die US-Einzelausgaben #27 bis 31.

Wieder einmal hatten uns Remender und Co. mit einem hundsgemeinen Cliffhanger zurückgelassen, als wir feststellen durften, dass Protagonist Marcus eben nicht das Zeitliche segnete, sondern sein vermeintlicher Tod lediglich eine Finte war.

Neue Figuren wie Quan, Helmut oder Zenzele wurden eingeführt und haben sich umgehend in die Gemüter und Herzen der Leser*innen gegraben. Nun heißt es, den Kreis zu schließen und die bei der King’s Dominion Schule in Ungnade gefallenen alten Hasen mit den ambitionierten Erstklässlern zusammenzuführen, denn der tyrannische Shabnam regiert mit unsicherer aber mörderischer Hand und verdammt, was ist eigentlich mit Saya passiert?

Art: Wes Craig | Jordan Boys © Image Comics

Ich betone es noch mal, ganz subjektiv: „Deadly Class“ ist momentan wahrlich die heißeste US-Comicserie, die man auf dem deutschsprachigen Markt finden kann.

Nicht nur treffen Remender, Craig und Boyd immer wieder den Nerv der Zeit mit dem Aufgreifen popkultureller Reminiszenzen der 1980er, die tief in Genres wie Heavy Metal, Punk und Goth hineingreifen, nein, sie entwerfen eine extravagante Seifenoper über junge, gescheiterte Persönlichkeiten, welche es umgehend vermögen, die Leser*innen an sich zu fesseln, so abstoßend sie teilweise auch sein mögen.

Remenders Figuren sind glaubhaft, in sich gebrochen und gefüllt mit beinahe poetischen Dialogen, was den Comic vor allem in den innehaltenden Momenten besonders stark macht. Der Fokus liegt auf Charakterentwicklung, ohne dabei den Plot aus den Augen zu verlieren.

Zudem streut Remender gekonnt gesellschaftspolitische Themen in den Comic, welche den Background der Figuren immer wieder unterfüttern und somit verhindern, dass die Geschichte zu eindimensional wird.

Dank Zeichner Wes Craig und Kolorist Jordan Boyd bleibt „Deadly Class“ auch optisch auf einem atemberaubenden Niveau, vor allem was Panel-Gestaltung und Farbgebung betrifft. Ich würde diese Geschichte in keinem anderen Zeichenstil lesen wollen.

Ganz ehrlich, diese Serie hat es binnen sechs Veröffentlichungen bei mir vier Mal zum „Comic des Monats“ gebracht. So langsam gibt es wirklich keine Entschuldigung mehr dafür, diesen Comic nicht zu lesen.

9/10

Deadly Class Bd. 6 - Nicht das Ende

  • Format: Softcover
  • Vö-Datum: 23.09.2020
  • Seitenzahl: 136
  • Inhalt: US Deadly Class #27-31
  • Autor*in: Rick Remender
  • Zeichner*in: u.a. Wes Craig
  • Übersetzung: Michael Schuster
  • Preis: 16,80 €

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Tim
Tim
19. Oktober 2020 19:28

Das ist aktuell meine Lieblingsserie! Seit Band 1 wurde ich von dieser Reihe verzaubert. Ich kann mich da Emu nur anschließen und jedem dieses Comic empfehlen!

Dinkleberg
Dinkleberg
19. Oktober 2020 15:40

Ich hab da mal ein oder zwei Issues reingelesen und fand die Art der Erzählerstimme so nervig...
Geht Dir das nicht so?