Review: Spider-Gwen #1 - die unsterbliche Ms. Stacy in ihrer Solo Serie!

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(Copyright: Panini Comics)
Ich gehe stark davon aus, dass ihr ebenfalls das fulminante Spider-Verse-Event in der Spider-Man Hauptserie verfolgt habt. Der Netzschwinger-Overkill hat zwar nicht bei jedem Leser pure Begeisterung hinterlassen, wusste aber für die Meisten durchaus zu unterhalten und brachte letztendlich die Grundlage für die neue Solo Serie unserer liebreizenden Gwen Stacy, von der Parallelwelt Erde-65.
Panini Comics bringt nun in einem Sonderband die ersten 5 US Hefte der Serie Spider-Gwen, in der uns alles irgendwie bekannt vorkommt, aber doch so viel anders ist.

(Copyright: Panini Comics)
Auf Erde-65 gibt es keinen Peter Parker. Oder besser gesagt, es gibt ihn nicht mehr. Er starb in den Armen seiner Jugendliebe Gwen Stacy, welche als Spider-Woman durch die Nacht streift und Superheldin spielt. Ein junges Mädchen mit vielen Problemen und Sorgen, die man in dem Alter nun mal hat.
Gwen spielt Schlagzeug in ihrer Band The Mary Janes, schafft es aber kaum ihrem Hobby nachzukommen, da sie zu oft in einem aufgepeppt-strangen Kostüm Verbrechern hinterher jagt, was ihre Bandmitglieder gar nicht toll finden.
Autor Jason Latour dachte sich vermutlich: wir drehen das Marvel Universum einfach mal auf links und gucken was passiert. Ein gewisser Matt Murdock kommt dem charmanten blinden Rächer, der sonst als Daredevil umherhüpft, nicht im Entferntesten nahe, da er hier als Gangsteranwalt für den Kingpin arbeitet. Frank Castle, ein etwas störrischer und dezent gewaltbereiter Kollege, arbeitet zusammen mit Gwen’s Vater bei der Polizei. Welche wiederum die von Bürgermeister J.J. Jameson zur Verbrecherin stilisierten Spider-Woman endlich dingfest machen will. Eine seltsame Basis, aber wirkungsvoll.
Latour und Rodriguez arbeiten sich konsequent durch das Teenie-Superhelden-Segment und spielen mit bekannten Vorlagen, um eine frische aber nicht wirklich überraschende Geschichte zu schmieden. Ähnlich den Abenteuern der Kamala Khan, bewegt sich auch die junge Gwen zwischen jugendlichem Leichtsinn und großen Superheldentaten, erreicht jedoch nicht ganz die Eigenstädigkeit der Ms. Marvel. Der Plot entwickelt sich menschlich und Charakterebezogen, schafft es jedoch nicht genügend Tiefe aufzubauen, dass er am Ende mehr als ein kurzweiliges Lesevergnügen bietet.
(Copyright: Marvel)
Dennoch bietet der erste Panini Band viel mehr als ein durchschnittliches Storytelling, z.B. ein großartiges Artwork von Robbi Rodriguez, der mit seinen poppigen Bildern und den Farben von Rico Renzi einen wahren Hingucker liefert. In der Optik findet der Comic die Raffinesse, die der Plot vermissen lässt und avanciert die erste Auskopplung von Spider-Gwen zu einem Titel, den Spider-Man Leser sehr wohl auf dem Schirm haben sollten. Unschlüssige sollten zumindest durchgeblättert haben. Einen ersten und sicher auch einen zweiten Blick ist der Band definitiv wert.

Eine Leseprobe gibt es hier.

Bewertung:

Titel: Spider-Gwen #1
Verlag: Panini Comics 
Format: Softcover
Vö-Datum: 24.11.2015
Originalausgaben: US Spider-Gwen #1 -5
Seitenzahl: 116
Sprache: Deutsch
Autor: Jason Latour
Zeichner: Robbi Rodriguez u. Rico Renzi
Preis: 14,99 €

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