Comic Review: Gotham Central Bd. 03 (Panini Comics)

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Comic Review: Gotham Central Bd. 03 (Panini Comics)
(Copyright: Panini Comics)

Comic Review: Gotham Central Bd. 03

Bei dieser dritten Ausgabe angekommen, muss man sich als Leser wohl langsam fragen, warum die Serie bei ihrem ersten Versuch, vor gut 10 Jahren, in Deutschland kaum Anklang fand. Nach dem ersten Paperback wurde die Veröffentlichung aufgrund zu schwacher Verkaufszahlen eingestellt. Die Crime-Serie von den beiden Krimi-Koryphäen Greg Rucka (aktuell „Lazarus“ bei Splitter - hier die Review) und Ed Brubaker (aktuell „Velvet“ bei Dani Books - hier die Review) schien sich hier also nicht so etablieren zu können, wie man es sich davon erhofft hatte.
Doch die Zeiten haben sich geändert, zum Glück, denn, um dem nachfolgenden Text eines vorwegzunehmen, mit „Gotham Central“ bringt Panini Comics aktuell eine der besten DC Comics Serien, die der Verlag jemals publiziert hat.

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(Copyright: DC Comics)

Der Band beginnt mit einer kurzen Story über die junge „Stacy“, welche offiziell als Rezeptionisten im „G.C.P.D.“ angestellt wurde, letztendlich aber eine externe Mitarbeiterin ist, der es aufgrund rechtlicher Grauzonen möglich ist das „Batsignal“ auf dem Dach anzustellen, ohne dabei die Polizei in juristische Bedrängnis zu bringen.
Abseits ihrer Tagträume, in welchen sie u.a. auf Batman trifft, können wir sie dabei beobachten, wie sie als Außenstehende die Arbeit der Polizei wahrnimmt und was sie für einen Eindruck über die permanent unter Druck stehenden Gesetzeshüter bekommt.
Relevant ist dieser kurzer Plot-Ausflug vor allem für die im folgenden Heft beginnende Story, in der es die Beamten rund um „Renee Montoya“ mit einem irren Killer zu tun bekommen, der aus der Ferne Menschen hinrichten lässt, wie ein Profikiller, so u.a. auch den Bürgermeister von „Gotham City“. Um wen es sich bei dem Verrückten handelt, wird schnell klar, denn darauf legt dieser besonders viel Wert. Der Mann der auch das wunderbare Cover des dieses Bandes ziert. Das „G.C.P.D.“ bekommt es also mit dem wohl schlimmsten aller Irren zu tun und ob sie sich dieser Aufgabe stellen kann, ohne den geflügelten Vigilanten um Hilfe zu bitten, wird sich zeigen müssen.

Das Konzept dieser Serie konnte von Anfang an bei mir punkten, wobei die Fixierung auf unscheinbare Nebencharaktere, die man sonst in anderen größeren Titeln des Bat-Universums kaum wahrnimmt, dem Leser eine deutlich realistischere und urbanere Sichtweise auf „Gotham City“ bringt. Dadurch, dass Batman in dieser Story immer noch als eher mythologische Figur gesehen wird, die sich nicht von Seite zu Seite durch die Gesichter vermeintlicher Verbrecher prügelt, und auch durch den Umstand, dass wichtige Figuren des „G.C.P.D.“ wie „Jim Gordon“ oder auch „Harvey Bullock“ meist lediglich nur Randnotiz herhalten müssen, sehen wir die Welt des Batman aus den Augen derer die in ihr leben, was „Gotham Central“ einen absolut einmaligen Stellenwert in der Batman-Bibliografie beschert.

Die Illustrationen von Michael Lark, der aktuell ebenfalls mit „Gotham Central“ Autor Greg Rucka an der gelungenen Image Comics Serie „Lazarus“ arbeitet, ergänze diese wunderbar trocken-spannende Handlung durch perfekt getimte Bilder, die nie aufdringlich wirken, aber immer auf den Punkt kommen. Passender geht’s nicht.
Ein Crime- und Superhelden-Festschmaus gleichermaßen und wie anfänglich bereits erwähnt, eine der besten DC Comics Publikationen aller Zeiten und mit Sicherheit der beste DC-Titel, den Panini Comics aktuell im Programm laufen hat. Pflichtkauf!

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4,5-Sterne

Titel: Gotham Central Bd. 3
Verlag: Panini Comics
Format: Softcover / auf 222 St. lim. Hardcover
Vö-Datum: 15.03.2016
Originalausgaben: US Gotham Central #11-15
Seitenzahl: 124
Autor: Greg Rucka & Ed Brubaker
Zeichner: Michael Lark & Stefano Gaudiano
Preis: 14,99 € / 25,00 €

(Cover Copyright: Panini Comics)

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