Comic Review: Punisher killt das Marvel-Universum (Panini Comics)

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Comic Review: Punisher killt das Marvel-Universum (Panini Comics)

Comic Review: Punisher killt das Marvel-Universum (Panini Comics)

Passend zum Hype des Punishers in der letzten Staffel von „Marvel’s Daredevil“ auf Netflix schmeißt Panini Comics einen alten Klassiker im neuen Gewand auf den Markt. Obwohl, halt... eigentlich sind es zwei in einem.
In der neuen Sammelbandausgabe zu „Punisher killt das Marvel-Universum“ bekommen die sehr wahrscheinlich vornehmlich jüngeren Leser den gleichnamigen Klassiker von Garth „dem Ennisher“ Ennis sowie die etwas später erschienene Mini-Serie „The Marvel Universe vs. the Punisher“ von Jonathan Maberry geboten.

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(Copyright: Marvel)

Wir schreiben das Jahr 1995. Ein damals schon nicht wirklich zurechnungsfähiger Ire (und das meine ich in einem absolut positiven Sinne) schickte sich an, mit einer bahnbrechenden neuen Vertigo-Comic-Serie namens „Preacher“ den amerikanischen Comic-Markt zu fluten.
Parallel dazu durfte sich Garth Ennis an einer One-Shot-Ausgabe zum damals fast totgesagten Antihelden Punisher versuchen.
Ennis setzt den Plot als alternative Urpsrungs-Story des Punishers an: bei einem intergalaktischen Zwischenfall in New York, an dem die Avengers, die X-Men und auch andere Helden der Marvel-Welt beteiligt waren, kam Frank Castles Familie zu Tode. Überwältigt von den Geschehnissen, wandelt sich die Trauer schnell in Wut... Wut auf die leichtsinnigen Helden. Unterstützt von einer geheimen Organisation ebenfalls Geschädigter nimmt Frank sein neues „Ich“ als Punisher an und macht Jagd auf die Helden, bis zum bitteren Ende.

Jonathan Maberrys aus dem Jahr 2010 stammende Punisher-Gegen-Alle-Anderen-Adaption namens „The Marvel Universe vs. the Punisher“ siedelte sich jedoch in einem deutlich endzeitlicheren Setting an und konstatierte das für uns bekannte Universum als eine verseuchte Welt, deren Helden zu menschenfressenden Monstern verwandelt wurden, mit einer Ausnahme: dem Punisher.

Ennis thematisierte mit seiner Comic-Kurzgeschichte vor allem den Umstand des humanen Kollateralschadens durch Superhelden-Keilereien, der nur allzu gern in gängigen Storys in den Hintergrund rutscht, und reicherte diesen mit seinem typisch schwarzen Humor und brachialer Gewalt an.
So unspektakulär die Story damals auch veröffentlicht wurde, avancierte sie in den späten 1990er Jahren zu einem regelrechten Fan-Liebling und war einer der Gründe, weshalb Marvel „den Ennisher“ später zusammen mit Preacher-Zeichner Steve Dillon an die fortlaufende Serie der Figur setzte, was bis heute wohl mit zum Besten gehört, was je zum Punisher umgesetzt wurde (Stichwort: Punisher - Garth Ennis Collection).

Jonathan Maberrys vierteilige Mini-Serie bewirkte nicht ganz diesen Einschlag, hatte jedoch aufgrund des Settings, der abgedrehten Story-Konstellation und der dreckigen Optik von Goran Parlov (aktuell mit „Starlight“) genügend Mehrwert, dass man sie immer wieder gern liest. So ging es zumindest mir, als ich sie kürzlich seit der deutschen Erstveröffentlichung von 2011 wieder in den Händen hielt.

Das neue Paperback „Punisher killt das Marvel-Universum“ sammelt somit zwei wunderbare Punisher Storys in What-If-Tradition, die man abgeschlossen und ohne große Vorkenntnisse lesen kann und somit vor allem für Leser interessant sein dürfte, welche die beiden Erstveröffentlichungen verpasst haben. Eine Empfehlung für alle, die tiefer abtauchen wollen, in Frank Castles nach unendlicher Rache dürstendes Seelenruin.

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3,5-Sterne

Titel: Punisher killt das Marvel-Universum
Verlag: Panini Comics
Format: Softcover / lim. Hardcover
Vö-Datum: 09.08.2016
Originalausgaben: US Punisher kills the Marvel Universe & The Marvel Universe vs. the Punisher #01-04
Seitenzahl: 156
Autor: Garth Ennis & Jonathan Maberry
Zeichner: Doug Braithwaite & Goran Parlov
Preis: 16,99 € / 29,00 €

(Picture Copyright: Panini Comics)

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