Marvel Künstler Ardian Syaf versteckte antijüdische und -christliche Botschaften in aktueller X-MEN Ausgabe
Für Marvel scheint es aktuell wirklich schwer zu sein, aus den Negativschlagzeilen herauszukommen. Nach dem Debakel beim „Marvel Retailer Summit“ steht bereits die nächste Panne ins Haus: offenbar hat der indonesische Zeichner Ardian Syaf in seiner Arbeit zum Start von „X-Men: Gold“, wovon die erste Ausgabe in dieser Woche erschien, antijüdische und -christliche Botschaften versteckt.
Zum Kontext:
Im vergangenen Dezember marschierten hunderttausende Indonesier gegen den christlichen Gouverneur von Jakarta. Von muslimischen Hardlinern wurde diesem vorgeworfen, in einer Rede den Koran diffamiert zu haben. So berichtete zumindest der Nachrichtensender CNN.
Es soll dabei speziell um den Vers Al Maidah 5: 51 gegangen sein, der offenbar aussage, dass Muslime nicht akzeptieren sollen, von Menschen nicht-muslimischen Glaubens (im Speziellen jüdischen und christlichen Glaubens) regiert zu werden, was der Politiker aus Jakarta in besagter Rede thematisiert und kritisiert haben soll. Von einer weiteren Demo am 21. Februar her rührt außerdem das Kürzel: 212 2.0.
So... nun zu „X-Men: Gold“ #01. Wie bereits erwähnt, platzierte Ardian Syaf in seinem Artwork zur Ausgabe diesbezügliche Botschaften. Hier das betreffende Panel:
Die Zahlen 212 (Gebäude im Hintergrund) sowie 51 (Shirt des Mannes, rechts) tauchen leicht übersehbar im besagten Artwork auf, in einer Szene, in der Kitty Pryde zu einer Menschenmenge spricht.
Man halte sich vor Augen: diese Anspielung in einer Szene mit einem jüdischen Charakter, in einem Comic, erschaffen von jüdischen Künstlern.
In einem späteren Panel sieht man Colossus beim Baseball. Auf seinem Shirt trägt er das Kürzel: QS 5:51. QS steht hier offenbar für Qur’an Surah (Surah = Kapitel).
Die Aktion fiel natürlich einigen Lesern recht schnell auf, so dass das Thema umgehend viral durch die Social Media Kanäle ging:
@MarkPaniccia @mguggenheim The antisemitic messages that Ardian Syaf has been representing through his art is horrible and intolerant. pic.twitter.com/vhRCJAme2w
— Redd (@nigel_redd) 8. April 2017
@Marvel I thought X-Men would have stood for inclusiveness and tolerance, yet QS 5:51 is literally the opposite. Hope you’re taking actions. pic.twitter.com/hBoh64AkxF
— Dirga Ong (@diekarasu) 8. April 2017
Ardian Syaf, quite a name in DC/Marvel scene, put anti-infidels Quran verse in his #XMenGold art. Completely shameful. @mguggenheim https://t.co/ZCisEaWFAP
— 惡 (@AcalaShrugged) 8. April 2017
Marvel sah sich daher gezwungen, schnellstmöglich Schadensbegrenzung zu betreiben und äußerte sich gegenüber comicbook.com zum Thema.
So sagte der Verlag im Wortlaut:
„Das angesprochene Artwork in X-Men: Gold #01 wurde ohne unsere Kenntnis der Hintergründe und deren Bedeutung platziert. Diese implizierten Anspielungen spiegeln weder die Ansichten des Autors und des Redakteurs noch irgendwem anderes bei Marvel oder deren Vertreter wider und stehen nicht für das, für was Marvel seit der Gründung gestanden hat. Dieses Artwork wird von späteren Auflagen, digitalen Versionen und Paperback-Nachdrucken entfernt werden und wird disziplinarische Maßnahmen gegenüber dem Verantwortlichen zur Folge haben.“
(Picture Copyright: Marvel)
Passionierter Fanboy & Comic-Nerd. Ist seit vielen Jahren im Netz als Blogger unterwegs und fungiert als Betreiber und Autor von bizzaroworldcomics.de.
Zudem wirkt er als Autor für Fachmagazine wie Comic.de und stellt 1/3 Sprechblase bei POW! - Ein ComicPodcast. Er lebt mit seiner Frau und seinen Kindern im Harz.
Das war echt keine kluge Aktion. Was hat er gedacht, was passieren würde?
Bei DC hat der Typ auch mal so ein Ding gerissen. Unglaublich.
What the ... ?? SO kann man seinen Job auch loswerden 😀