Comic Review: Black Hammer - Sherlock Frankenstein & die Legion des Teufels (Splitter Verlag)

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Comic Review: Black Hammer - Sherlock Frankenstein & die Legion des Teufels (Splitter Verlag)

In den letzten Monaten geht es wirklich zügig mit den Veröffentlichungen aus Jeff Lemires „Black Hammer“ Universum beim Splitter Verlag. Hatte ich kürzlich erst noch den zweiten Band der Hauptserie in der Besprechung, steht mit „Sherlock Frankenstein & die Legion des Teufels“ auch bereits das erste Spin-off der Reihe ins Haus. Im Gegensatz zur Hauptreihe arbeitet Lemire diesmal nicht mit Zeichner Dean Ormston zusammen, sondern holte sich den überaus talentierten David Rubin ins Boot, um die Hintergrundgeschichte von Black Hammers Tochter Lucy sowie auch Sherlock Frankensteins zu beleuchten.
Der Splitter Band mit dem Eye-Catcher-Cover bringt uns Deutschleser somit die US-Ausgaben „Sherlock Frankenstein & The Legion of Evil“ #01-04 sowie die noch fehlende, 12. „Black Hammer“ Ausgabe, welche von der Story her in dieser Geschichte angesiedelt ist und daher auch in diesem Band erscheint.

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Die kleine Lucy hatte es in ihrem Leben nicht leicht. Während sie ihren Freunden und Schulkameraden dabei zusah, wie diese in einem heilen und vor allem vollständigen Familienleben aufwachsen konnten, lebte Lucy mit ihrer Mutter zum Großteil allein. Denn ihr Vater verstarb, was das kleine Mädchen schwer traf. Doch ihr Vater war nicht irgendwer, sondern der vielleicht mächtigste Superheld von Spiral City: Black Hammer.
Wir erinnern uns an die Hauptserie, als die Helden um Black HammerBarbalienGolden Gail und auch Abraham Slam in ihrem finalen Kampf gegen den Anti-Gott scheinbar aus ihrerer Realität geworfen worden und seit dem im Nirgendwo auf einer Farm festsitzen, deren County sie nicht verlassen können. Dies ist viele Jahre her und in Spiral City gelten die Helden der großen Schlacht seit dem als gefallen. So auch Lucys Vater.
Doch Lucy, mittlerweile zur jungen Frau herangewachsen, glaubt nicht an den Tod der Helden. Sie weiß, dass mehr an der Sache dran sein muss und ihr Vater möglicherweise gar nicht tot ist, sondern lediglich verschwunden. Als frisch gebackene Reporterin schickt sie sich an, den Fall zu klären, doch ihre möglichen Ansatzpunkte sind rar, was sie schnell vom Umkreis der Helden ihres Vaters ablenkt und zu den Schurken führt, über die scheinbar niemand mehr ein Wort zu sprechen gedenkt. Dort hofft sie auf Antworten und der, der sie ihr geben soll, ist einer der ganz Großen: Sherlock Frankenstein.

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Jeff Lemire tanzt aus der Reihe und das so qualitativ, wie man es von ihm erwartet. Im zweiten Band der Hauptserie erfuhren wir bereits, dass Lucy dem Ziel ihren Vater zu finden deutlich näher gekommen ist, da bestaunen wir in „Sherlock Frankenstein & die Legion des Teufels“ ihren Leidensweg, der sie dahin führen sollte. Lemire nutzt die Story, um einen Einblick in die Schurkenwelt seines noch jungen Universums zu bieten und strotzt auch hier mal wieder nur so vor Anlehnungen, wie bspw. an DCs Arkham Asylum und deren Justice Society of America, die offene Zurschaustellung von Lovecrafts Cthulhu-Mythologie - The Call of Cthulhu fand nicht nur Cliff Burton toll! - Wingman als Hawkman Pendant oder auch das fulminante Charakter-Potpourri von Sherlock Frankenstein selbst, der als Mischung von Sherlock Holmes, „Mary Shelleys Frankenstein“ und seiner optischen Anlehnung an eine viktorianische Version von Mr. Freeze auch gut aus den Seiten von Alan Moores „The League of Extraordinary Gentlemen“ purzeln könnte.
Mit grotesken Ideen und oft scharfem Witz erzählt sich Lemire durch sein Spin-off und schafft es vor allem mit der Background-Story zu Sherlock Frankenstein in kurzen Zügen einen immensen Charakter aufzubauen, von dem man unbedingt mehr lesen will. Vor allem die tragische Liebesgeschichte zu Golden Gail muss einfach weiter ausgeführt werden. Eine starke Erweiterung eines bisher großartigen Franchises und Pflichttitel für alle „Black Hammer“ Leser. Im Januar geht es im Übrigen bereits mit „Doctor Star & das Reich der verlorenen Hoffnung“ weiter, während im April das dritte „Black Hammer“ Buch auf uns wartet.

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Orang Utan Klaus
Orang Utan Klaus
19. September 2018 21:22

Ein weiterer, mehr als überzeugender Beitrag zum Black Hammer Universum, das sich mehr und mehr entwickelt. Eine wahre Freude. Viel mehr davon!