Comic Review: Saga Bd. 09 (Cross Cult)

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Comic Review: Saga Bd. 09 (Cross Cult)

Meine Güte, ist das wirklich schon wieder 6 Jahre her, dass Brian K. Vaughan und Fiona Staples mit ihrer sprichwörtlichen Saga starteten? Nach 54 Ausgaben entschlossen sich die beiden Ausnahmetalente überraschenderweise für eine längere Pause ihrer bis heute mehrfach ausgezeichneten Comicreihe, und wenn ich mir den nun abschließenden Cliffhanger so anschaue, kann man nur hoffen, dass es sich tatsächlich lediglich um eine Pause handeln mag, denn alles andere wäre den beiden kaum zu verzeihen.
Wenn man bedenkt, dass Vaughan erst jüngst einen umfangreichen Film- und TV Deal mit Legendary Entertainment abgeschlossen hat, um künftig nicht nur bereits publizierte sondern auch gänzlich neue Projekte für die Produktionsfirma umzusetzen, kann man sich schon vorstellen, dass der Mann aktuell etwas Freiraum benötigt. Denn auch seine parallel laufende Image Comics Reihe „Paper Girls“ (ebenfalls bei Cross Cult) wird mit US-Ausgabe #30 ihr Ende finden.

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Das nervenzehrende Katz-und-Maus-Spiel geht weiter, denn Alana, Marko, die kleine Hazel sowie die Horde Freunde, die sie seit einiger Zeit im Schlepptau haben, nisten sich gerade auf dem Planeten Jetsam ein. Man ist noch immer voll der Hoffnung somit ihren heimtückischen Verfolgern entgehen zu können und endlich etwas Frieden in das Familienleben zu bekommen. Für die kleine und stets schnell heranwachsende Hazel wäre das definitiv von Vorteil, denn wie weit soll diese Hetzjagd durch das Universum für das Kind noch gehen?
Upsher
und Doff können ihrer Berufung als eifrige Reporter hingegen nicht entgehen und bieten der flüchtigen Familie ein Angebot an, das vielleicht dazu führen könnte, ihrem vermeintlichen Schicksal entfliehen zu können. Im Austausch gegen ihre Geschichte - die nach wie vor Sensationspotential hat - würden die beiden allen Flüchtigen eine neue Identität besorgen können. Doch Marko und Alana sind sich unsicher, ob das Herantreten an die Öffentlichkeit wirklich ein kluger Schachzug wäre. Doch mit den Geschehnissen, die sich gerade im Hintergrund abspielen, hat niemand gerechnet und vielleicht kommt die junge Familie gar nicht mehr in die Gelegenheit, das Angebot überhaupt anzunehmen...

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Objektiv gesehen bleibt auch mit der neunten Paperback-Auskopplung alles beim Alten, denn Vaughan schraubt mit gewohntem Witz, grotesken Figuren und emotionalen Geschehnissen weiter an seinem Familiendrama, dessen teilweise lose Fäden hier zu einem unerwarteten Höhepunkt zusammen laufen, welcher den Leser in den letzten Seiten mit einem unfassbar fiesen Cliffhanger zurücklassen soll. Das hätte man im Vorfeld sicherlich vermuten können, doch hatte ich nicht erwartet, dass dieser so intensiv einschlägt und ich das Buch mit solch fragenden Blicken zuschlagen würde. Was denkt ihr euch nur dabei, sowas zu veröffentlichen, nachdem ihr eine riesige Pause angekündigt habt? Frechheit.
Brian K. Vaughan und Fiona Staples haben mit den bisherigen 54 Ausgaben wahrlich eine der kreativsten und irrwitzigsten Comicreihen der letzten 20 Jahre hingelegt und man kann unzweifelhaft behaupten, dass dies eine der besten, vielleicht sogar die beste Arbeit Vaughans in seiner langjährigen Karriere als Comicautor darstellt. „Saga“ muss sich hinter Titeln wie „Y: The Last Man“ oder auch „Ex Machina“ alles andere als verstecken und gehört zum absoluten Pflichtprogramm aktueller Comicpublikationen, denn diese Serie ist ein Paradebeispiel moderner und intelligenter amerikanischer Comickultur.

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Kai
Kai
3. Januar 2019 21:02

Tja, was soll ich sagen. Wer den Comic nicht liest ist selber Schuld.......