Comic Review: X-Men Red Bd. 01 - Gedankenspiele (Panini Comics)

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Comic Review: X-Men Red Bd. 01 - Gedankenspiele (Panini Comics)

Wie neulich in meiner Rezension zu „Phoenix Resurrection: Die Rückkehr von Jean Grey“ beschrieben, ist der rothaarige Omega-Mutant und X-Men Gründungsmitglied Jean Grey von den Toten auferstanden und wieder Teil des aktuellen Marvel Kosmos. Jep, warum auch nicht.
„Injustice“ Mastermind Tom Taylor wurde auserkoren auch prompt ein neues Team um die talentierte Telepathin zu basteln und mit „X-Men: Red“ die mittlerweile dritte Farbenserie der Muties auf die Leserschaft loszulassen. Der erste Sonderband aus dem Hause Panini Comics enthält die ersten 5 US-Ausgaben sowie auch gleich das erste Annual zur Serie auf schlanken 156 Seiten.

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Nach ihrer Rückkehr muss Jean Grey feststellen, dass sich die Welt kaum verändert hat. Sicher, sie hat so einiges verpasst, von Keilereien innerhalb der Superheldenkreise und die eine oder andere kosmische Bedrohung, samt ausgelöschter und wieder zusammen gesetzter Realitäten, doch was macht das schon? Menschen hassen Mutanten wie nie zuvor und dass sich die Xavier School mittlerweile im Central Park von New York breitmacht und somit Würstchen grillenden Familien und gleichermaßen Hobbyrassisten direkt vor der Nase residieren, macht die Situation nicht einfacher. Doch Jean ist noch immer voller Tatendrang und will vor allem auf diplomatischen Wegen eine Verbesserung der Situation erzielen, denn Fake News und übers Netz verbreitete Ressentiments machen auch vor den X-Men keinen Halt und werden zu einer immer größeren Problematik für die Muties.

Eine Rede vor den Vereinten Nationen soll Abhilfe leisten und diese schlägt überraschenderweise auch große Wellen, dank prominenter Unterstützung aus Wakanda oder auch Atlantis. Doch als die Jean nicht gerade wohlgesonnene britische Botschafterin unter vier Augen mit der Wiedergekehrten sprechen möchte und plötzlich vor laufenden Kameras deren Kopf explodiert, macht sich für die Weltöffentlichkeit ein weiterer Mutantenzwischenfall deutlich. Doch das war kein Zufall, denn eine längst totgeglaubte, alte Bedrohung der X-Men, die Ms. Grey alles andere als fremd ist, zieht im Hintergrund die Fäden.

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Fanliebling Tom Taylor gelingt ein überraschend guter Einstieg mit der neusten Mutantenauskopplung aus dem „Haus der Ideen“. Für viele Fans war es vorab jedoch etwas hanebüchen, die gerade erst wieder reaktivierte Mutantin prompt zu einer Anführerin eines eigenen X-Teams zu machen, wo sie doch Jahre weg war. Nun, das sei mal dahingestellt, schließlich war die gesamte Story rund um die Wiederbelebung keinen Deut plausibler. Doch Taylor vermag die Situation gekonnt zu nutzen und implementiert allgegenwärtige gesellschaftliche Themen wie Rassismus, Internetpropaganda, politisch motivierte Gewaltakte und Social Media direkt ins Geschehen, jedoch auf eine etwas zu sehr mit der Tür ins Haus stolpernden Art, dass man sich ein wenig mehr Eleganz in der Schreibe gewünscht hätte.

Mahmud Asrars Artworks funktionieren wunderbar und zeigen abermals, dass Asrar einer der talentiertesten aktuellen Marvel Zeichner ist. Ich sehe den Mann einfach gern. Es bleibt ein mehr als solider Einstieg, der wohl leider nicht allzu lange währen wird, denn die Reihe wurde in den Staaten nach bereits 11 Ausgaben wieder abgesetzt. Somit dürfen wir bei Panini Comics wohl noch mit einem weiteren, abschließenden Band rechnen.

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Monstrum
Monstrum
24. Januar 2019 10:47

Asrar ist ein toller Künstler ‚zudem wohnt er in Wien 🙂