Comic Review: Action Comics Bd. 1 (Panini Comics)

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Comic Review: Action Comics Bd. 1 (Panini Comics)
© Panini Comics

Brian Michael Bendis’ Abgang zu DC Comics war vermutlich die Sensation der US-Comicszene im vergangenen Jahr. Mittlerweile hat seine Übernahme der beiden Superman-Titel auch uns Deutschleser erreicht, wobei wir aktuell im alle zwei Monate erscheinenden „Superman“ Heft die US-Reihe „Superman“ lesen dürfen und nun mit dem mir vorliegenden Sonderband auch „Action Comics“ seitens Panini Comics veröffentlicht wird. Jedoch von Grund auf in gesammelter Form.

Während Bendis für „Superman“ keinen Geringeren als Comic-Star Ivan Reis zur Seite gestellt bekam, um die Ereignisse seiner Auftakt-Mini-Serie „Mann aus Stahl“ fortzusetzen und den Stählernen auf den neuen kosmischen Widersacher Rogol Zaar treffen zu lassen, arbeitet die Ex-Marvel-Koryphäe für seinen ersten Story-Bogen in „Action Comics“ mit Zeichner Patrick Gleason, Yannick Paquette sowie auch Ryan Sook zusammen. Ein durchaus sehenswertes Line-up also.

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© Panini Comics

Clark Kent ist wieder solo... mehr oder weniger zumindest. Von Frau und Sohn verlassen, die sich zusammen mit Clarks nicht wirklich wertgeschätzten Vater Jor-El auf kosmische Reisen begeben haben, arbeitet Clark wieder als durchaus talentierter aber dennoch tollpatschiger Reporter beim Daily Planet.

Während sich die Kollegenschaft über den Verbleib von Clarks Frau mehr Gedanken macht, als sie sollte und allen voran die neue Klatsch-Kolumnistin darin eine wunderbare Story wittert, macht in Metropolis nach wie vor eine seltsame Brandserie den Bürgern zu schaffen.

Darüber hinaus entsteigt ein bis dato in den Schatten lauernder Verbrecherring dem Unbekannten, welcher scheinbar seit vielen Jahren diverse Zügel in der Stadt in den Händen hält und so langsam doch Superman auf sich aufmerksam macht. Doch wie steht das neue Metawesen Red Cloud in Verbindung dazu und wer oder was zur Hölle ist Leviathan?

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© Panini Comics

Dass Brian Michael Bendis seit vielen Jahren zu den erfolgreichsten aber auch polarisierendsten Autoren der US-Comicbranche gehört, ist kein Geheimnis. Und dass ich ein nicht unbestreitbarer Fan seiner Arbeiten bin, ebenfalls. Ich erwartete daher bereits, dass sein Einstieg der beiden neuen Superman Serien mir zumindest gefallen könnte, doch dass ich nach „Action Comics“ förmlich in Begeisterung ausbrechen würde, kam mir vorab nicht in den Sinn.

Während sich die Serie „Superman“ aktuell in kosmischen Schlachten und epischen Splash-Page-Battles badet, liefert Bendis mit „Action Comics“ einen regelrechten Street-Level-Comic ab, der viel Wert auf Charaktermomente und Dialogstärke legt und dennoch spürbar an einem komplexen Handlungsbogen im Hintergrund werkelt.

Dabei bezieht sich Bendis auch hier stark auf seine bereits erschienene Mini-Serie „Mann aus Stahl“, welche vor dem Lesen dieser Ausgabe Pflichtlektüre sein sollte, denn auch die Handlung in „Action Comics“ baut auf den dortigen Geschehnissen auf.

Bemerkenswert ist, dass Bendis scheinbar keinen Pfifferling auf die Vorarbeit seiner Vorgänger Dan Jurgens und auch Peter Tomasi zu geben scheint und nahezu alle wichtigen Entwicklungen der „Rebirth“ Ära nahezu über den Haufen wirft, sich dabei auf das klassische Superman Konzept besinnt und dennoch eine durchweg erfrischende Handlung mit starken Figuren entwirft.

Der Comic strotzt vor Witz, Selbstironie und dutzenden mythologischen Anspielungen auf die üppige Superman-Historie und liefert obendrauf noch ganz wunderbare Zeichnungen eines Comic-Star-Aufgebots. Bendis spielt sein Gespür für adäquate Soap-Momente gekonnt aus und entwirft mit schierer Leichtigkeit eine bodenständige Helden-Story, die man einfach weiterlesen muss. Vielleicht jetzt schon eine der aktuell besten DC Comics Serien.

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Hangover
Hangover
26. Mai 2019 20:23

Vielleicht der unterhaltsamste Superman Comic ever! 10/10