Comic Review: Deadly Class Bd. 5 (Cross Cult)

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Comic Review: Deadly Class Bd. 5 (Cross Cult)
© Cross Cult

Vorab sei gleich gesagt: ihr habt „Deadly Class“ Bd. 4 noch nicht gelesen? Dann Shame on you und raus aus diesem Text! SPOILER_Gefahr!

Autoren-Überflieger Rick Remender meldet sich mehr oder weniger mit dem fünften Sammelband seiner mörderischen Teenie-Seifenoper „Deadly Class“ zurück. Cross Cult hält den Zeitplan also straff ein und liefert die heiß begehrten Paperbacks wie am Fließband.

Gut so, möchte man meinen, denn bisher konnte der Comic mit jeder erschienenen Ausgabe umgehend Entzugserscheinungen bei den Leser:innen erzeugen, die das Warten auf den Nachfolgeband unerträglich schmerzhaft werden ließen.

Analog der US-Veröffentlichung bekommen wir in der neusten Ausgabe nun die US-Einzelausgaben #22 bis 26 spendiert.

© Wes Craig | Jordan Boyd | Image Comics

Wie wir aus der letzten Ausgabe wissen, hat das erfolgreiche Kreativteam hinter dem Comic mal eben den Protagonisten und Aufhänger des gesamten bisherigen Geschehens über die Klinge springen lassen und uns somit einen hundsgemeinen Cliffhanger an die Backe genagelt.

Markus ist tot, doch das neue Schuljahr rollt an. Während Markus’ ehemaligen Mitschüler sich nun nach der gnadenlosen „Rattenjagd“ des letzten Schuljahres versuchen neu zu finden und entstandene Wunden heilen zu lassen, nimmt die King’s Dominion Schule neue Studenten auf.

Die Uhr wird zurückgedreht, was wiederum andere Figuren in den Mittelpunkt des Geschehens rückt. Vor allem die in Ungnade gefallene Saya nimmt neben den neuen Schüler:innen Quan, Helmut und Zenzele eine wichtige Rolle in der Handlung ein.

Remender drückt die Pausentaste und holt tief Luft, was nach den schnell erzählten letzten Episoden genau richtig kommt. Während die Ränke um Shabnam und dessen manipulativen „besseren“ Hälfte Grogda weiter geschmiedet werden, bekommen wir hoch interessante und wie üblich vollkommen groteske neue Figuren präsentiert, wie den ostdeutschen Metalhead Helmut, mit seinem Faible für Dungeons & Dragons und einem exorbitanten Hass auf Kommunisten. Und jap, eine Axt schwingen kann er auch.

Während das Thema Pen-&-Paper-Rollenspiele in der neuen Story eine auffallende Präsenz einnimmt, positioniert Remender seine neuen Figuren analog dazu und drückt sie in überaus unterhaltsame stereotype Rollen, die durchaus frischen Wind in die Handlung wehen.

Zeichner Wes Craig und Kolorist Jordan Boyd arbeiten auf gewohnt hohem Niveau und liefern den für mich aktuell optisch interessantesten US-Indie-Comic, der mich tatsächlich in allen Belangen abholen kann.

Remender hat ein Gespür für Figuren, die einem zumindest in gewisser Weise schnell ans Herz wachsen und sein Talent gemeine Cliffhanger zu konstruieren, wird auch mit dem Ende des neusten Story-Arcs verdeutlicht. Einfach nur gemein.

Deadly Class“ ist und bleibt ein Paradebeispiel für großartige US-Comickunst, die einfach in jedes Regal gehört. Satte 9 Punkte für Slytherin... oder so ähnlich.

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Stefan
Stefan
20. Juli 2020 16:11

Helmut rockt! Der ist jetzt schon meine Lieblingsfigur, vielleicht auch, weil er mir am nächsten ist 😉