Comic Review: Joker/Harley - Psychogramm des Grauens Bd. 1 (Panini Comics)

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Comic Review: Joker/Harley - Psychogramm des Grauens Bd. 1 (Panini Comics)
Artwork: Francesco Mattina © Panini Comics

Ein Psychogramm des Grauens...

DC: Black Label“ Titel sprießen gerade wie Pilze aus dem Boden und so langsam fällt es tatsächlich etwas schwer, den Überblick zu wahren. Na ja, ein wenig vielleicht.

Bestseller-Autorin Kami Garcia widmet sich zusammen mit den Zeichner*innen Mico Suayan, Mike Mayhew, Jason Badower und Annette Kwok einer Neuinterpretation des Joker-Harley-Quinn-Mythos, was bekanntermaßen innerhalb des besagten Labels keine allzu neue Idee sein dürfte.

Zuletzt arbeitet sich Autor und Zeichner Stjepan Sejic mehr als erfolgreich durch seine dreiteilige Reihe „Harleen“ (hier geht’s zur Rezension) und konnte damit allerhand Leser*innen begeistern.

Als Kami Garcia und Kolleg*innen dann für „Joker/Harley - Psychogramm des Grauens“ mit einem ähnlichen Konzept um die Ecke kamen, lehnte ich mich erstmal etwas bedient zurück beäugte die Previews. Zum Glück habe ich den Titel dann doch noch auf die Einkaufsliste gesetzt.

Panini Comics brachte nun mit dem ersten von drei Bänden die erste drei Ausgaben zur US-Reihe „Joker/Harley: Criminal Sanity“ im obligatorischen, überformatigen Hardcover-Album. Und ja, ein limitiertes Variant ist ebenfalls erhältlich.

Artwork: Mico Suayan © Panini Comics

Garci schöpft das Black-Label-Konzept aus und rollt die Welt der Figuren gänzlich neu auf.

Harley Quinn ist hier mitnichten der psychotische Sidekick des schwerkriminellen Jokers, sondern ist als beratende Profilerin für das GCPD tätig und auf der Jagd nach Serienkillern. Vor allem der Mord an ihrer Freundin - vermutlich umgebracht vom Joker selbst - macht ihr seit Jahren zu schaffen und raubt ihr den Schlaf.

Als dann ein gänzlich neuer Killer in der Stadt ist, der seine Opfer grotesk drapiert an den Schauplätzen zurücklässt, werden einige Parallelen zu den Morden des vor Jahren verschwundenen Jokers deutlich und Dr. Harley Quinn nimmt die Ermittlungen auf.

Artwork: Mike Mayhew © Panini Comics

Puh, diesen Comic muss man erstmal setzen lassen. Garcia inszeniert einen überaus spannenden und durchdachten Thriller mit keinerlei Scheu vor expliziten Darstellungen der Mordopfer.

Harley Quinn tritt dabei als talentierte, aber auch gebrochene Ermittlerin auf, welche durch die Ermittlungen und Verluste ihrer Vergangenheit gezeichnet wurde. Der Joker fungiert bisher wie ein Geist der Vergangenheit: der eine Serienkiller, der nicht geschnappt werden konnte und Harleen doch so viel Leid zufügte.

Garcia thematisiert die schweren Psychosen und Eigenheiten des Killers detailliert und zieht dabei Vergleiche zu bekannten, reellen Mördern der US-Geschichte. Also kein Comic für zwischendurch und erst recht nicht geeignet für Jugendliche oder gar Kinder.

Visuell wird dabei eindrucksvoll gearbeitet, wobei Zeichner Mico Suayan für das in der Gegenwart spielende Artwork verantwortlich ist und Mike Mayhew mit seinen fotorealistischen Bildern primär die Flashback-Szenen der Vergangenheit illustriert. Ein eigenwilliges, aber ambitioniertes und mehr als passendes Artwork.

Joker/Harley - Psychogramm des Grauens“ wird hochspannend erzählt, eindrucksvoll bebildert und liefert in der Summe den bisher stärksten „DC: Black Label“ Titel ab. Lasst euch das nicht entgehen!

9/10

Joker/Harley: Psychogramm des Grauens Bd. 1

  • Format: Hardcover / lim. Variant
  • Vö-Datum: 11.08.2020
  • Seitenzahl: 108
  • Inhalt: US Joker/Harley: Criminal Sanity #1-3
  • Autor*in: Kami Garcia
  • Zeichner*in: Mike Mayhew u.a.
  • Übersetzung: Josef Rother
  • Preis: 20,00 €

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Sascha
Sascha
18. September 2020 10:47

Ich bin zwar abgeschreckt von der Bravo-Fotoroman-Optik, werde nach diesem Bericht dem Ganzen aber mal eine Chance geben!

Sascha
Sascha
22. September 2020 10:08
Antwort auf Kommentar von  Sascha

Gekauft, gelesen und trotz teilweiser gewöhnungsbedürftiger Optik für gut gefunden. Ich freu mich auf Teil 2!

David
David
18. September 2020 10:08

Das wird mein erster BL Titel

andreas homolka
andreas homolka
18. September 2020 8:46

War mal was anderes.