Auch Chip Zdarsky kündigt neue Comics als Substack Newsletter an

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Auch Chip Zdarsky kündigt neue Comics als Substack Newsletter an
© Chip Zdarsky

Nun also auch Zdarsky. Diese Woche kann kaum verrückter werden. Als hätte sich ein geheimes Konglomerat aus US-Comicschaffenden zusammengetan, um den klassischen Comic Publishern des US Marktes den Krieg zu erklären.

Kreative wie Nick Spencer, James Tynion IV, Jonathan Hickman, Scott Snyder, Ram V, Tini Howard, Al Ewing, Molly Ostertag, Saladin Ahmed oder auch Skottie Young verkündeten dieser Tage, künftig Comics über die Subscription Newsletter Plattform Substack veröffentlichen wollen.

Die meisten dieser Künstler:innen nutzen den Dienst bereits seit einiger Zeit als reguläre Newsletter Plattform, um ihre Fans auf dem Laufenden zu halten. Meist Newsletter, welche die Kreativen bisher kostenlos angeboten hatten.

Dem soll in den meisten Fällen auch so bleiben, doch wird es künftig bezahlpflichtige Newsletter Abos geben, mit denen die Künstler:innen Comics digital - und vor allem vorerst exklusiv über Substack - an die Leserschaft verteilen. Ohne einen Verlag dazwischen.

In seinem neusten Newsletter - natürlich über Substack - meldete sich auch Chip Zdarsky („Stillwater“, „Daredevil“, „Sex Criminals“) zu Wort und gab an, künftig ebenfalls neue Comics über den Dienst vertreiben zu wollen.

Eine gänzlich neue IP wird der Comic „Public Domain“ sein, welchen Zdarsky selbst zeichnen und auch schreiben wird. Er beschreibt den Titel als „a family of comic creators wrestling with their greatest creation and the people who lay claim to it. It’s a look at the industry through a fractured family and will feature a comic book artist nemesis named Brian Stegman.“

Ja, letzteres hat er wirklich so geschrieben.

Zudem wird sich Zdarsky abermals mit Künstler Kagan McLeod zusammentun, um eine zweite Volume des Comics „Kaptara“ zu veröffentlichen. Während der ursprüngliche Comic über Image Comics lief, soll die zweite Volume nun Teil seines Substack Programms werden.

Wie eingangs erwähnt, sollen (wie auch bei den anderen Künstler:innen) monatliche oder jährliche Subsription Gebühren anfallen, um Zugriff auf die Comictitel zu haben. Je nach Künstler:in variieren diese zwischen 5 bis 8 US Dollar monatlich oder um die 70 US Dollar jährlich.

Hier ein Überblick über die Gebühren für den Zdarsky Newsletter (inkl. Comics):

  • MONTHLY LEVEL—US $7 / month: You get all the posts! Full of comics and fun and videos and big zoomz and all that jazz!
  • ANNUAL LEVEL—US $70 / year: All of the above plus signing and variant opportunities!
  • CHIPNUTS LEVEL—US $250 / year: You’re a CHIPNUT! You get everything! All of the above plus exclusive zoom hangouts and TWO copies of the super rare CHIPNUT IMAGE VARIANT that will only be available through here! Plus, REMARKS (li’l sketches on variants! Plus future SEEEECRET things!

Zdarsky gab zudem an, die Einnahmen aus den Subscriptions im ersten Jahr der Rainbow Railroad zu spenden, einer unabhängigen NGO, die sich für die Rechte der LGBTQI+ Community einsetzt. Ähnlich wie es auch Molly Knox Ostertag ankündigte, die ihre Einnahmen an das The Trans Lifeline’s Microgrant Programm spenden will.

Ob dies möglicherweise eine Reaktion auf die immer lauter werdende Kritik an den Künstler:innen wegen ihrer Zusammenarbeit mit Substack ist, wird jedoch nicht erwähnt. Mehr dazu könnt ihr hier lesen.

© Chip Zdarsky
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Stefan
Stefan
22. August 2021 13:06

Mich nervt das OnlyFans für (in diesen Fall) Comics jetzt schon. Ich war noch nie wirklich ein Fanboy von irgendwelchen Künstlern. Natürlich schätze ich viele Künstler, aber selbst von meinen Lieblingskünstlern trifft nicht jeder Output meinen Geschmack. Deswegen unterstütze ich das, was ich mag, indem ich es käuflich erwerbe. Ich sehe es nicht ein, diverse Abos anzuschließen, wenn ich davon nur einen Teil brauche, mal abgesehen, dass digitale Comics für mich nur Notwehr sind.
Das ist auch ein schmaler Grad, denn im Netz sind diese Inhalte auch gratis verfügbar...

DaredevilAC
DaredevilAC
14. August 2021 15:25

Für mich stellt sich auch die Frage: Kann man die Comics dann DRM free runterladen? Sonst brauch ich mir gar keine Gedanken machen, ohne die Option kommt es für mich nicht in Frage.

TheFaceOfBoe
TheFaceOfBoe
16. August 2021 11:00
Antwort auf Kommentar von  DaredevilAC

Besitzt man den digitalen Inhalt oder erwirbt man ein vorübergehendes Nutzungsrecht und bezahlt somit nur für den „Zugang“? Ist das die Vorstufe eines Netflix für Comics?

der Hopkins
der Hopkins
13. August 2021 10:25

Ich bin neugierig, wie die Kreativen wohl reagieren werden, falls Leute wie z.B. Warren Ellis oder Ethan van Sciver auf Substack aktiv werden.
(ist ja schon der Nick Spencer nicht unumstritten)

der Hopkins
der Hopkins
14. August 2021 9:38
Antwort auf Kommentar von  Emu

Danke! Dann fällt das für mich endgültig durch.

Andreas Homolka
Andreas Homolka
19. August 2021 13:54
Antwort auf Kommentar von  der Hopkins

Nick Spencer?

André
André
13. August 2021 8:57

Mal abgesehen von den Schund der noch so auf Substack passiert, ist das schon ziehmlich spannden. Unabhängigkeit ist immer gut.

Ich muss aber gestehen, dass ich nicht noch eine Suscription in meinem Leben brauche. Es ist schon ohne diese Option für mich schwer immer alle Services im Kopf zu haben. Und dann „soll“ ich nun auch noch für einzelne Künstler ein Abo abschließen?

Hm...kann mich mit dem Gedanken nicht anfreunden. Wobei mir da auch keine bessere Alternative einfällt.

der Hopkins
der Hopkins
13. August 2021 10:15
Antwort auf Kommentar von  André

Wäre das Angebot für Dich besser, wenn die Summe alle Künstler abdecken würde? Ich muss zugeben, dass ich dann wohl schwach werden würde.

André
André
13. August 2021 16:32
Antwort auf Kommentar von  der Hopkins

Wahrscheinlich käme ich mit einem Betrag pro Comic besser klar. Gibt ja auch Optionen bei denen der Kunde selbst entscheidet was er zahlt.