Recap & Comic Highlights 08-09/2021- Zwei auf einen Schlag

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Recap & Comic Highlights 08-09/2021- Zwei auf einen Schlag
Art: Filipe Andrade © BOOM! Studios

Zwei bewegte Monate liegen hinter mir... und ja, leider komme ich erst jetzt dazu, zu recapen. Sagt man das so, kann man das so sagen? Egal, aufgrund von a lot of other shit to do sprintete der letzte Monatswechsel nur so an mir vorbei und die Möglichkeit nochmal entspannt nach hinten zu schauen, war nicht wirklich vorhanden.

Sei’s drum, ich habe dennoch versucht, einige mir spannend erscheinende Ausgaben zu lesen und da waren so einige Titel dabei, die auch jetzt noch, nach einigen Wochen, gewaltig Eindruck hinterlassen haben. Um eine Handvoll davon soll es hier heute gehen.

Normalerweise würde ich euch jetzt darauf hinweisen, dass ich die Titel zu ComiXology verlinke und angebe, welche der Ausgaben als DRM-freies Backup zu laden sind. Normalerweise.

Da Amazon jedoch jüngst verkündete, noch in diesem Herbst eine vollständige Integration von ComiXology in die Amazon Page vorzunehmen und das Laden von DRM-freien Comics dann nicht mehr möglich sein wird, spare ich mir das erst einmal...


The Many Deaths of Laila Starr (BOOM! Studios)

Der aufsteigende Autor Ram V und Zeichner Filipe Andrade beendeten in den letzten Wochen ihre fünfteilige Mini-Serie „The Many Deaths of Laila Starr“ bei BOOM! Studios. Ich hatte die Reihe während des Erscheinens zwar im Blick, aber nicht im Detail verfolgt.

Die sich dann jedoch überschlagenden Lobpreisungen zum Abschluss der Serie verleiteten mich aber dazu, den Comic doch mal zu probieren, was darin resultierte, alle fünf Ausgaben an einem Abend zu verschlingen. Was ein Ritt.

Angesiedelt in Mumbai, erzählen die Macher von der Göttin des Todes, welche in der jüngst verstorbenen Laila Starr wiedergeboren wird und auf der Suche nach einem Jungen ist, welcher der Menschheit die Unsterblichkeit bringen soll. Für eine Göttin des Todes sicher kein so attraktives Unterfangen.

Ram V und Andrade erzählen hier eine zauberhafte Geschichte vom schmalen Grat zwischen Leben und Tod, Verlust, Trauer und Liebe. Großartig geschrieben und noch wunderbarer gezeichnet, würde ich „The Many Deaths of Laila Starr“ ganz klar als eines der bisherigen Highlights des US-Comicjahres 2021 bezeichnen. Pflichttitel!

Art: Filipe Andrade © BOOM! Studios

Mazebook #1 (Dark Horse Comics)

Nicht minder eindrucksvoll, aber noch nicht ganz so umfangreich legte Jeff Lemire mit seinem neuen Comic „Mazebook“ los, der in den letzten Wochen mit der ersten Ausgabe bei Dark Horse Comics startete.

Lemire wirkt hier wieder als Autor sowie als Zeichner und erzählt die Geschichte eines vereinsamten Bauinspektors, der durch den Verlust seiner Tochter noch immer gezeichnet ist. Lemire beschreibt den betäubten Alltag des Protagonisten in seinem gewohnt trockenen und nicht selten zweidimensionalen Zeichenstil, bis das erste übergroße Heft mit einem gemeinen Cliffhanger endet.

Ein unglaublich starker Auftakt, der vor allem für Fans seiner Arbeit an „Doctor Andromeda (ehem. Star) and the Kingdom of Lost Tomorrows“ oder auch „Essex County“ interessant sein dürfte.

Art: Jeff Lemire © Dark Horse Comics

Eat the Rich (BOOM! Studios)

Klassismuskritik im Gewand eines Horror-Comics. Gar nicht mal so weit hergeholt, möchte man meinen.

Autorin Sarah Gailey und Zeichner Pius Bak erzählen die Geschichte von Joey, die gerade zum Familientreffen ihres überaus wohlhabenden Freundes Astor aufgebrochen ist. Sie selbst ist eher ein Kind des Mittelstandes und fühlt sich auffallend unwohl im Kreis dieser Welt aus Geld und Macht.

Dass Astors Familie nicht nur reich, sondern auch speziell ist, lernt sie alsbald auf sehr schockierende Weise.

Dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter klafft, nutzen Gailey und Bak als Aufhänger ihres dialogstarken Horror-Comics, der mit der ersten Ausgabe durchaus überzeugen konnte. Zumindest so sehr, dass Heft #2 bereits auf dem Lesestapel liegt.

Art: Kevin Tong © BOOM! Studios

The Me You Love in the Dark (Image Comics)

Tausendsassa Skottie Young tritt mit seinem neuen Comic wieder (nur) als Autor an und hat neben „Super Sons“ Zeichner Jorge Corona auch noch Jean-Francois Beaulieu und Nate Pierkos im Schlepptau.

Ro ist Künstlerin und hatte einen sensationellen Erfolg, der sie auf die Agenda der breiten Kunstszene hob. Doch steht sie nun vor dem verzweifelten Kampf, nicht als One-Hit-Wonder abgetan zu werden und setzt sich für ihr nächstes Werk massiv unter Druck, in dem Drang etwas Besonderes erschaffen zu müssen.

Dafür zieht sie in ein altes, leerstehendes Haus einer Kleinstadt, um sich ganz auf ihre Schaffenskraft und die ein oder andere Flasche Wein zu konzentrieren. Doch ist sie nicht die einzige Untermieterin, die dieses Haus bezogen hat.

Eine Stephen King-esque Erzählung im Hill-House-Format, die mit witzigen Dialogen und einem bisher nicht uninteressanten Background punkten kann. Begeistern kann mich jedoch vor allem das großartige Artwork.

Art: Jorge Corona © Image Comics

Geiger (Image Comics)

Geoff Johns, Gary Frank und Brad Anderson beenden ihre Arbeit an „Geiger“ mit einem Knall.

Die sechsteilige Mini-Serie konnte mich von Anfang an überzeugen und zeigte auf, dass dieses Kreativteam selbst aus einem nicht wirklich nennenswert sensationellen Aufhänger eines Helden in einer postapokalyptischen Welt dennoch eine wahnsinnig toll erzählte Story machen konnte.

Der Comic positioniert sich irgendwo zwischen Johns’ bekannten DC-Erzählungen, „Mad Max“ und den „Fallout“ Videospielen. Und wird darüber hinaus noch sensationell gut gezeichnet. Ein Blockbuster durch und durch.

Zudem legte das Finale des ersten Story-Arcs den Grundstein für mehrere Spin-off-Reihen, die sogar zeitnah für den US-Markt starten sollen. Das „Geigerverse“ kann kommen!

Art: Gary FRank & Brad Anderson © Image Comics
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DaredevilAC
DaredevilAC
3. Oktober 2021 20:01

Bekomme beim lesen der Einleitung schon wieder Schnappatmung wegen der DRM Sache bei Comixology. Trifft mich als reinen digital Leser echt ins Mark…