Recap & Comic Highlights 10/2021- Bat-tober all the way

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Recap & Comic Highlights 10/2021- Bat-tober all the way
Art: Cliff Chiang © DC Comics

Ein starker Monat geht zu Ende und ich könnte nach dieser Comic-Ausbeute kaum zufriedener sein. Gut, ziemlich Bat-lastig, aber wann hat man das schon mal, dass sich so viele gute Bat-Titel in einem kurzen Zeitraum bündeln?

Nun ja, während „Detective Comics“ und „Batman“ sich durch das „Fear State“ Event mogeln - wobei die Tec-Kapitel recht lesenswert sind - konnten in den vergangenen Wochen vor allem die Bat-Titel abseits der monatlichen Ongoing-Reihen für Diskussionen sorgen. Im Guten wie im nicht ganz so Guten. Dazu später mehr.

Doch auch abseits von DC Comics hatte der Monat einiges zu bestaunen, vor allem im (vorerst) exklusiven Digitalbereich, sprich: ComiXology. Die Exklusiv-Deal-Welle aus der Feder von Scott Snyder rollte an und stürmte im Oktober gleich mit drei unterschiedlichen Serien auf die Leserschaft zu.

Dazu noch die „Afterlift“ Macher Chip Zdarsky und Jason Loo, die mit ihrer nächsten Bombe für die Amazon-Tochter zündeten, doch auch dazu gleich mehr.


Normalerweise würde ich euch jetzt darauf hinweisen, dass ich die Titel zu ComiXology verlinke und angebe, welche der Ausgaben als DRM-freies Backup zu laden sind. Normalerweise.

Da Amazon jedoch jüngst verkündete, noch in diesem Herbst eine vollständige Integration von ComiXology in die Amazon Page vorzunehmen und das Laden von DRM-freien Comics dann nicht mehr möglich sein wird, spare ich mir das.


Reckless: Destroy All Monsters (Image Comics)

Wie üblich beginne ich mit meinem definitiven Monats-Highlight. No shit Sherlock, doch wenn ein Ed Brubaker und Sean Phillips Comic ansteht, brauche ich nicht lange zu überlegen, was ich als nächstes lese.

Mit „Destroy all Monsters“ stand im Oktober die mittlerweile dritte Auskopplung der aktuellen „Reckless“ Reihe um den mietbaren Mann fürs Grobe Ethan Reckless an. Das Setting siedelt sich im Jahr 1988 an, Ethan geht langsam auf die 40 zu und merkt dies auch.

Dennoch wird er mit einem Auftrag konfrontiert, der schnell aus dem Ruder läuft und für ihn und die, die ihm wichtig sind, alsbald lebensgefährlich wird.

Brubaker und Phillips halten die Messlatte hoch. Mit einem ersten guten, einem zweiten sehr guten und einem ebenfalls tollen dritten Band etabliert sich hier ein neues Brubaker-Phillips-Franchise, das sich so langsam hinter Titeln wie „Criminal“ oder „Fatale“ nicht mehr zu verstecken braucht.

Schlicht ein verbindlicher Pflichttitel für Fans extrem gut erzählter Crime-Comics.

Art: Sean & Jacob Phillips © Image Comics

We Have Demons / Clear / Night of the Ghoul (ComiXology)

Seinen jüngst mit ComiXology geschlossenen Deal scheint Autor Scott Snyder nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, denn allein im Oktober legte er gleich drei neue Comicreihen für den Digitalanbieter vor, die im wöchentlichen Rhythmus mit je der ersten Ausgabe erschienen.

Zusammen mit All-Time-Best-Buddy Greg Capullo geht er in „We Have Demons“ auf Dämonenjagd, während „Clear“ die Leser:innen in eine dystopische cyberpunk-esque Zukunft versetzt, wiederum gezeichnet von Francis Manapul. In „Night of the Ghoul“ frönen Snyder und Francesco Francavilla dem Horror-Genre dann abermals.

Zusätzlich zu den den drei neu gestarteten Serien gab es mit einem Sampler bereits einen Ausblick auf weitere Titel, die exklusiv für ComiXology erscheinen sollen.

Man fühlte sich gewiss etwas erschlagen und ich glaube, wirklich allen Titel folgen zu wollen, dürfte zeitintensiv und teuer werden. Dennoch machten die ersten drei Auskopplungen einen weitestgehend soliden Eindruck, die in der Summe bisher jedoch eher quantitativ als qualitativ punkten. Warten wir also ab, wohin die Reise noch geht.

© ComiXology

The Allnighter #1 & 2 (ComiXology)

Für mich recht überraschend kamen die „Afterlift“ Macher Chip Zdarsky und Jason Loo mit einem neuen exklusiven Comic für ComiXology um die Ecke: „The Allnighter“.

Deshalb überraschend: sollte es Ankündigungen gegeben haben, habe ich sie verpasst. Soll passieren. Als Captain Zdarsky dann seinen gewohnt unterhaltsamen Newsletter verschickte und auf das Release der am selben Tag erschienenen ersten beiden Ausgaben hinwies, las ich eben diese noch am selben Abend.

Wahrgewordene Mythenwesen wie Vampire und Monster leben heimlich unter uns. Erstere davon betreiben ein Nacht-Diner und kämpfen gegen die üblichen Quälereien des Alltags: Rechnungen bezahlen, Schichten schieben, Familiendasein händeln und nicht von wütenden Vampirjägern gepfählt zu werden. Das Übliche halt.

Was dann ein Vampir-Teenager in der Selbstfindungsphase und gleichermaßen Fan von Superheldenfilmen mit seinen übermenschlichen Fähigkeiten anzustellen gedenkt, wird dann nach dem ersten Kapitel schnell klar.

Ein witziger und gut gezeichneter Output, der sich wie alle Zdarsky Comics so flüssig und unterhaltsam liest, dass man nicht mehr aufhört, bis einem das Material ausgeht. Zwingende Empfehlung!

Art: Jason Loo © ComiXology

A Righteous Thirst For Vengeance #1 (Image Comics)

Während „Deadly Class“ bald in den offiziell letzten Story-Arc startet, legt Autor Rick Remender bereits mit seinem nächsten Projekt für Image Comics los: „A Righteous Thirst For Vengeance“.

Den für jeden ostdeutschen Bundesbürger grauenvoll schwer auszusprechenden Comictitel - you know I feel that - sollte man auch auf dem Schirm haben, denn hier winkt gewaltiges Potential.

Zugegebenermaßen liefert die Verlagsbeschreibung zur ersten Ausgabe mehr Content und Hintergrund zum Inhalt, als das erste Heft selbst, denn das kommt überaus wortkarg aus den Seiten.

Beschrieben als Mischung aus „Léon – Der Profi“ und „Road to Perdition“ erwartet die Leser:innen hier ein klassischer Action-Aufreißer, der von einem der besten Story-Teller des Mediums erzählt wird. Und das großartige Artwork von André Lima Araújo und Chris O’Halloran wird dem bisher mehr als gerecht.

Auch wenn sich noch schwer abzeichnen lässt, wohin dieser Comic geht, hat mir die erste Ausgabe allein aufgrund des tollen Artworks und der dichten Atmosphäre sehr gut gefallen.

Art: André Lima Araújo & Chris O’Halloran © Image Comics

Batman: The Imposter # 1 (DC Comics)

Wo wir gerade bei tollen Artworks waren...

Gideon Falls“, „Primordial“ und „Old Man Logan“ Zeichner Andrea Sorrentino meldet sich mit einem Batman Comic für „DC: Black Label“ zurück. Dabei hat er „The Batman“ Co-Drehbuchautor Mattson Tomlin für den Plot sowie die unglaublich talentierte Jordie Bellaire für die Farbgebung.

Über den Comic selbst werde ich in den kommenden Wochen noch an anderer Stelle im Detail berichten, jedoch sei gesagt, dass die Veröffentlichung in den Staaten zeitgleich mit dem Release in anderen Ländern erfolgte. Ihr kriegt den ersten von drei Bänden daher auch bereits im Deutschen bei Panini Comics!

Kurz und knapp: solltet ihr hier zuschlagen? Zwingend!

Art: Andrea Sorrentino © DC Comics
Art: Andrea Sorrentino © Panini Comics

Catwoman: Lonely City #1 (DC Comics)

Nach Brubakers und Phillips’ „Destroy all Monsters“ konnte Cliff Chiang mit seinem ersten Band im Prestige+ Format zur „DC: Black Label“ Reihe „Catwoman: Lonely City“ mein zweites Oktober-Highlight vorlegen. Ähm Verzeihung, Bat-tober-Highlight.

Der „Paper Girls“ Zeichner ist hier nicht nur für das Artwork verantwortlich, sondern fungiert auch als Autor und präsentiert die Reihe somit im Alleingang.

10 Jahre sind vergangen seit Selina Kyle aka. Catwoman ins Gefängnis einziehen musste. Batman ist nicht mehr und generell hat sich Gotham sehr verändert. Doch hat sich auch Selina genug geändert, um noch Teil dieser Stadt zu sein oder schlingert sie geradewegs in ein Komplott, bei dem geheime Kräfte versuchen, ihre Situation für ihre Zwecke zu missbrauchen?

Ich kenne Cliff Chiang bisher nicht als Story-Teller, kann aber - zumindest nach dem ersten vorliegenden Band - bestätigen, dass er darin nicht minder talentiert zu sein scheint, wie er auch zurecht als Zeichner gehandelt wird. Ein überaus gelungener, toll illustrierter und spannend erzählter Auftakt. Für jeden Nichtkauf gibt’s 5 Punkte Abzug für Gryffindor!

Art: Cliff Chiang © DC Comics

Batman: The Long Halloween Special #1 (DC Comics)

Nicht jeder Halloween-Kürbis ist frisch. Das zeigt sich auch mit dem „Batman: The Long Halloween Special“ aus der Feder von keinen Geringeren als Jeph Loeb und Tim Sale. Ja, die beiden, die auch so bescheidene Werke wie „Batman: The Long Halloween“, „Batman: Dark Victory“ und noch einige andere Serien - bspw. für Marvel erschaffen haben.

Zum 25. Jubiläum von „Batman: The Long Halloween“ - und ja, ich lese diesen Comic noch immer mindestens einmal im Jahr - sollte mit dem nun vorliegenden Special eine Erweiterung des Mythos geschaffen werden. Ich war also ziemlich gespannt.

Loeb, Sale und Kolorist Brennan Wagner gehen zurück zu den Anfängen, rollen das Geheimnis um den Holiday-Killer, den Calender Man und Gilda Dent wieder auf und schicken Batman abermals in die Spur, dieses endlich zu lösen.

Leider fühlt sich die Story nicht mal ansatzweise so frisch und wegweisend an, wie das zurecht legendäre Original oder dessen nahezu gleichwertigen Nachfolger. Der Plot wirkt etwas aufgesetzt, mit nicht immer glaubhaften Versatzstücken versehen und - that’s just an Opinion! - dem Artwork eines Zeichners, das sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten auch etwas, sagen wir... gewandelt hat.

An sich klingt dies vermutlich harscher, als es letztendlich ist und nein, ich bereue auch nicht den Comic gelesen zu haben. Gebraucht hätte ich diese Geschichte jedoch nicht und ob das, was nun noch kommen soll, daraus mehr zu machen vermag, wird sich zeigen müssen.

Art: Tim Sale & Brennan Wagner © DC Comics
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