Comic Review: Green Lantern Bd. 1 (Panini Comics)

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Comic Review: Green Lantern Bd. 1 (Panini Comics)
© Panini Comics

Panini Comics meldet sich mit einer brandneuen Serie zu DC Comics’ Smaragdkriegern zurück und hat dabei ein durchaus überlebensgroßes Kreativteam im Gepäck.

Kein Geringerer als der schottische Comic-Superstar Grant Morrison hat sich den grünen Leuchten mit einer neuen Serie verschrieben, die in den vergangenen Jahren gewaltig ins Straucheln gerieten und nicht wirklich jeden Fan überzeugen konnten.

Zur Unterstützung hat er sich den überaus talentierten Visualisten Liam Sharp ins Boot geholt, der uns zuletzt mit seinem „Batman / Wonder Woman“ Crossover begeisterte.

Die US-Reihe wurde seitens Morrison auf insgesamt 12 Ausgaben angesetzt, wobei bereits eine weitere Mini-Serie als Fortsetzung angekündigt wurde. Der nun vorliegende Band liefert mit den enthaltenen 6 US-Ausgaben somit die erste Hälfte der vermeintlich ersten Staffel zu Morrisons neuen Arbeit an „The Green Lantern“.

© DC Comics

Der bereits mehrfach in Ungnade gefallene Hal Jordan sitzt gegenwärtig auf der Erde fest und ist weit entfernt von seinen einstigen Abenteuern im Weltall als mutigster aller Vertreter des berühmten Green Lantern Corps.

Doch durch einen Déjà-vu-artigen Umstand erhält Jordan abermals die Möglichkeit seinen Kraftring für das Gute einzusetzen und begibt sich zurück in den Dienst des Corps, denn einige gemeingefährliche Verbrecher sind im All unterwegs, auf die das Corps ein besonderes Auge geworfen hat.

Und so muss sich Jordan erneut in den Kampf stürzen, der ihn auf eine nicht gerade uneklige Spinnengilde, übergroße und Planeten verschlingende Sun-Eaters sowie die vermeintlichen Darkstars Splittergruppe Blackstars treffen lässt, deren trügerischer Kopf ziemlich unheimliche Pläne verfolgt.

Morrison kündigte den Comic bereits im Vorfeld als Cop-Krimi an und wollte das Corps an die Basis zurückführen, um eine klassische Green Lantern Weltraum-Polizei-Story zu erzählen.

Somit spüren wir erstmal nichts von den untern Geoff Johns herangewachsenen Neuerungen in Bezug auf das Farbspektrum der Corps und erleben einen nostalgischen Rückblick auf den Kern vergangener Green Lantern Geschichten.

© DC Comics

Nostalgie ist hier ein gutes Stichwort, denn Superhelden-Comic-Historiker Morrison zieht die gesamte Geschichte wie einen frischen „Silver Age“ Comic auf, der bewusst in der Mottenkiste gräbt, um tonnenweise Anspielungen und Querverweise innerhalb der Panels und des Handlungsverlaufs zu verstecken.

Dabei springt die Handlung immer wieder in unterschiedliche Zeitebenen, was dem Leser besondere Aufmerksamkeit abverlangt, um der Geschichte auch über die voranschreitenden Seiten folgen zu können.

Somit wirkt das Pacing ungewöhnlich - für Morrison jedoch recht obligatorisch - vertrackt und sperrig, was jedoch auch Anreize schafft, eben einmal mehr in die Panels zu starren und den Hinweisen und Plot-Verweisen genau folgen zu wollen.

Wer also bereits früher seine Problemchen mit den komplexen Handlungsverläufen eines Grant Morrison hatte - „Final Crisis“ Overkill! -, wird sich auch hier die Haare raufen und den Mann mit dem starken Akzent wie üblich verteufeln.

Schafft man es jedoch sich darauf einzulassen (und verflucht, seht zu, dass ihr das hinbekommt!) genießt ihr einen wunderbar durchdachten, provokanten und großartig inszenierten Superhelden-Krimi, mit starken Figuren, irrwitzig-grotesken Ideen, Witz und viel Fan-Service für langjährige DC Comics Leser.

The Green Lantern“ erweist sich als moderne Silver Age Hommage, die optisch wie inhaltlich beweist, wie viel Potential noch immer in Superheldengeschichten steckt und liefert mal ganz nebenbei die beste Lantern-Story seit Jahren ab. Pflichtkauf!

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Orang Utan Klaus
Orang Utan Klaus
4. Oktober 2019 20:44

Ein Green Lantern Comic als Comic des Monats??? Ich kann kaum fassen, dass ich das noch erleben darf!
Die „Hal Jordan und das Green Lantern Corps“ Serie empfand ich als zu generisch und mit dem Farbspektrum kann ich nicht allzu viel anfangen. Ich glaube tatsächlich, dass die Kyle Rayner Lantern (Dino Verlag) die letzte Serie war, die mir wirklich gefallen hat.
Nun also Morrisons Green Lantern... Ich muss zugeben, dass ich zu den Lesern gehöre, denen einige von Morrisons Werke ein paar Haarbüschel gekostet haben. Final Crisis hätte ich am liebsten in die Ecke gefeuert, anstatt mich mehrmals durch zu kämpfen. Letztendlich hat sich der Kampf gelohnt, aber Arbeit war es trotzdem.
Das GL Heft liegt hier. Ich bin gespannt, wie viel Arbeit es mich kosten wird und ob ich es danach auch als so gelungen empfinden werde. Aber die Review hat mir den Mund definitv wässrig gemacht. Danke dafür!

Spawnschbob
Spawnschbob
4. Oktober 2019 13:58

Mich interessiert der Comic schon, aber brauch ich Vorkenntnisse?