Comic Review: Venom Bd. 2 (Panini Comics)

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Comic Review: Venom Bd. 2 (Panini Comics)
© Marvel / Panini Comics

Der zweite Band zur aktuellen „Venom“ Serie treibt so einige Geister vor sich her. Ursprünglich sollte die Ausgabe bereits Anfang Juli für den deutschsprachigen Markt erscheinen, doch entschied sich der Stuttgarter Panini Comics Verlag kurzfristig um und verschob die Ausgabe auf September.

Als Begründung wurde angegeben, dass man am Inhalt des Bandes schrauben wolle und neben den nächsten beiden Kapiteln der Hauptserie auch die beiden One-Shots „Web of Venom: Ve’Nam“ und „Web of Venom: Carnage Born“ bringen werde.

Nun klopft der September an die Tür und der Band flattert mit dem ursprünglich geplanten Content ins Haus und präsentiert uns die US-Ausgaben #7 bis 12 der „Venom“ Reihe von Donny Cates und Ryan Stegman. Ein Umstand, um den ich ganz froh bin, denn die Story gilt seit der Veröffentlichung in den Staaten als recht umstritten. Doch dazu später mehr.

Nach den Blockbuster-Momenten der ersten Ausgabe müsste sich Eddie Brock aka. Venom eigentlich gerade vom opulenten Schlachtengetümmel erholen, schließlich hatte er jüngst gegen einen Gott gekämpft.

Doch weit gefehlt, denn Eddie erwacht in Gefangenschaft und muss sich den zwielichtigen Fragen des Makers stellen, den viele Leser sicherlich als den massenmordenden Reed Richards von Erde-1610, also den Ultimate Marvel Universe, kennen dürften.

Im Zuge von Jonathan Hickmans „Secret Wars“ Event hatte es der Maker nämlich geschafft, einen Weg in den gängigen Marvel Kosmos zu bahnen und heckt nun für uns noch nicht ganz offensichtliche Dinge aus.

Die Auseinandersetzung zwischen Eddie und Richards ergeht gleichermaßen unangenehm wie aufschlussreich, denn für Eddie wird sich in den kommenden Tagen eine grausame Wahrheit offenbaren, die seine gänzliche ihm und uns bekannte Historie auf den Kopf stellen wird. Es stellt sich nur die Frage, ob es Eddie gelingen kann, das zu verkraften?

Meine Güte, was hat Autor Donny Cates sich mit seinen Lesern auseinandersetzen müssen, weil er diese Story verfasste... manche davon waren sogar so pikiert, um es mal blumig zu formulieren, dass sie ihm direkt mit Mord drohten (Achtung, Spoiler im Link). Immer wieder traurig zu sehen, wie viele Degenerierte unsere sonst doch so schöne Community herzugeben vermag.

Nun, da mir frischer Wind in Superheldencomics meist zusagt, ging ich reichlich enthusiastisch an die Ausgabe heran und wurde kein Stück enttäuscht. Im Gegenteil, Cates packte hier im Vergleich zum Vorgänger nochmal eine Schippe drauf was Charakterentwicklung und Dialogstärke betrifft und zimmerte somit einen äußerst emotionalen und für Marvel-Verhältnisse auch sprachlich sehr direkten Comic in die Seiten.

Mit Eddie Brock möchte man keinesfalls tauschen und der nun geswitchte geschichtliche Background ist tatsächlich kaum weniger schlimm, als der vorige, verschafft dabei der Dynamik zwischen Eddie und dem Symbionten jedoch eine vollkommen neue Richtung.

Man spürt, dass Donny Cates tatsächlich eine Geschichte zu erzählen hat und diese auf lange Sicht plant, denn sein in den Staaten jüngst angelaufenes „Absolute Carnage“ Event findet hier ebenfalls erste Andeutungen.

Optisch liefert Zeichner Ryan Stegman, der hier teilweise Support von Iban Coello und Joshua Cassara erhält, eine tolle Atmosphäre, die vor allem in den ruhigen und düsteren Momenten ziemlich Gänsehaut generieren kann. Stegmans Stil passt einfach wunderbar zu Cates Geschichte.

Venom“ mausert sich gerade auffallend schnell zu einer der Top-Serien der aktuellen Marvel Publikationen und sollte keinesfalls ausgelassen werden. Hier wird noch Großes auf uns zurollen und wer den Anfang davon nicht verpassen will, MUSS „Venom“ lesen.

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gambit_sw
gambit_sw
13. September 2019 7:08

Donny Cates klettert in meiner Liste der Lieblingsautoren immer weiter nach oben. Danke für deine Meinung!

andreas homolka
andreas homolka
10. September 2019 7:33

Das Verhalten von den Fans wird immer schlimmer ‚sie wollen mehr dauerhafte Veränderungen in den Stories ‚aber nicht zu viele und nicht so große ‚ein Widerspruch ‚man kanns ihnen nicht recht machen ‚dass mit den Morddrohungen hat mich ziemlich schockiert.Ich bin jedenfalls hab wieder richtig Lust auf Venom.