Comic Review: Invincible Bd. 2 (Cross Cult)

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Comic Review: Invincible Bd. 2 (Cross Cult)
© Skybound | Cross Cult

Und da liegt auch schon die zweite Ausgabe von Cross Cults lange erwarteten „Invincible“ Reihe vor. Mit dem überraschenden Ende von „The Walking Dead“ fackelte der Verlag aus Ludwigsburg nicht allzu lang und holte sich eine weitere, bis dato nie vollständig in deutscher Übersetzung gelieferte Comicreihe aus der Feder von Comicgröße Robert Kirkman ins Programm: „Invincible“.

Die extravagante Superheldenserie lief beim US-Pendant Image Comics bzw. Kirkmans eigenem Studio Skybound für über 144 Ausgaben, bevor die Serie 2018 offiziell beendet wurde. Cross Cult bringt die komplette Reihe nun in regelmäßig erscheinenden, übergroßen Softcover-Ausgaben und erfüllt vielen deutschsprachigen Lesern somit einen lange gehegten Traum.

Das zweite, nun erschienene Paperback enthält die US-Ausgaben #14 bis 24 der Serie sowie das Special „Invincible“ #0 und das Image-Comics-Summer-Special vom Free Comic Book Day 2004. Eine Reise in die Vergangenheit könnte man sagen.

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Marks erstes Jahr als Superhelden Invincible war in vielerlei Hinsicht eine Katastrophe. Zwar meistert er den Spagat zwischen seinem Teenager-Dasein und den nächtlichen Ausflügen zu Kämpfen mit abstrusesten Schurken aus dem gesamten Universum ganz gut, doch als sich vor einiger Zeit herausstellte, dass sein Vater Omni-Man - bis dahin selbst größter Superheld der Erde - ein geheimer Vorbote einer außerirdischen, despotischen Alienkriegerrasse ist, der zur Erde geschickt wurde, um den Planeten zu infiltrieren und später die gesamte Menschheit zu unterjochen, war es endgültig vorbei mit der Kindheit.

Doch nicht nur Mark ist von den Vorkommnissen und der schmerzhaften Erkenntnis um sein Familienoberhaupt gezeichnet, auch Marks Mutter verrennt sich in Trauer und gibt sich dem Alkohol hin, um irgendwie mit der Situation klar kommen zu können.

Darüber hinaus geht das Leben an der Schule weiter, der Abschluss steht bevor und der Gang zum College will gemeistert werden. Dazu plagen Mark Probleme mit seiner Freundin, seinen Kumpels die immer mehr Einblick in sein Superheldendasein bekommen und sein Stand in der Szene der Helden im Allgemeinen, der nach den Ereignissen um seinem Vater wieder gefestigt werden muss.

Dass nebenher auch noch irgendwelche Schurken versuchen die Welt unsicher zu machen, muss da kaum noch erwähnt werden.

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Robert Kirkman nutzt für „Invincible“ eine ähnliche Formel, die bereits seinen Comic „The Walking Dead“ zu großem Erfolg führte und zieht die gesamte Serie als riesige Seifenoper auf. Kirkman versteht sich einfach darin, das Zwischenmenschliche nach außen zu kehren, Dialoge und Szenen zu gestalten und alles drumherum letztendlich nur als Beiwerk zu fungieren zu lassen.

So wie bei „The Walking Dead“ nie die Zombies das eigentliche Thema des Comics waren, sind es die Superhelden bei „Invincible“ ebenfalls nicht. Die Figuren, die menschliche, normale Seite, das Alter Ego stehen im Zentrum der Geschichte, die Kirkman erzählt.

Dabei gelingt es ihm mit viel Augenzwinkern obligatorische Klischees des Genres einzubinden und Anspielungen auf große Helden anderer Verlage zu liefern, die letztendlich als Blaupause für seine verwendeten Figuren dienten.

Invincible“ wirkt einfach erfrischend anders, optisch eigenständig und qualitativ präsentiert und nie aus reinem Selbstzweck erzählt. Hier wird eine große Geschichte aufgebaut und man spürt regelrecht, dass wir uns erst am Anfang dieser befinden. Im Juli geht’s zum Glück schon weiter.

8/10

Invincible Bd. 2

  • Format: Softcover
  • Vö-Datum: 11.03.2020
  • Seitenzahl: 320
  • Inhalt: US Invincible #14-24, Invincible Special #0, Image-Comics-Summer-Special vom Free Comic Book Day 2004
  • Autor*in: Robert Kirkman
  • Zeichner*in: u.a. Ryan Ottley
  • Übersetzung: Frank Neubauer
  • Preis: 30,00 €

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andreas homolka
andreas homolka
5. Juni 2020 12:05

Einfach eine der besten Comicreihen überhaupt und Kirkmans WAHRES Meisterwerk.